Don Rosa Library #3
Der Landschaftsarchitekt
Donald als erstaunlich erfolgreicher Landschaftsgärtner, bis er es wieder übertreiben muss. Klasse Gagstory, verstehe gar nicht, warum Rosa das Genre nicht mag und doch qualitativ so gute Geschichten dazu macht.
Die Zeitdiebe
Mal wieder eine Geschichte um veränderte Naturgesetze, die mir immer besonders gut gefallen, so auch hier. Die Panzerknacker haben Düsentrieb ein Gerät gestohlen, mit dem sie die Zeit anhalten können. Hier gefiel mir besonders die Idee, dass bei angehaltener Zeit auch sowas wie ein Schmetterling zu einem knallharten Hindernis werden kann.
Unter Haien
Für mich die bisher beste Abenteuergeschichte. Dagobert und seine Neffen reisen an die Küste Floridas, um in den Schiffswracks nach Schätzen zu suchen. Richtig gut gefiel mir die Idee mit der Glaskuppel, aber auch die Tauchgänge und der Konflikt mit dem anderen Kapitän sind sehr unterhaltsam.
Rückkehr nach Xanadu
Auch das gefiel mir und hier konnte ich mich mal wieder an die Erstveröffentlichung in der Micky Maus erinnern. Auf der Suche nach dem Schatz von Dschingis Khan verschlägt es die Ducks in die geheime, unterirdische Stadt Xanadu. Besonders toll fand ich das dramatische Ende, wo Donald zur Abwechslung auch mal beweisen kann, dass er eigentlich einiges drauf hat und sein Leben riskiert, um Xanadu zu retten. Als etwas unglaubwürdig könnte man bezeichnen, dass selbst Dagobert dem einfachen Leben in Xanadu zu erliegen scheint, vielleicht ist das aber auch Teil der Magie des Ortes
Der Duck, der vom Himmel fiel
Donald wird von Dagobert genötigt mithilfe einer selbst gebauten Rakete abstürzende Satelliten zu bergen, um diese zu verkaufen. Das Ganze wird mir selbst für eine Gagstory mit der Rakete und dem unvermeidlichen Absturz zu unglaubwürdig, gerade gegen Ende, als z.B. Donals Fallschirm beim Eintritt in die Athmosphäre Feuer fängt, er selbst und seine Kleidung aber nicht.
Abwärts
Hier dann wieder eine starke Gagstory. Donald fällt vom größten Gebäude Entenhausens. Was banal klingt wird durch unzählige kreative Einfälle und Slapstickeinlagen zur unterhaltsamen Reise, bei der der arme Donald einiges durchstehen muss.
Die Insel am Rande der Zeit
Auch das hat mir wieder gefallen. Dagobert und Moneysac konkurrieren um eine Insel aus purem Gold, die sich direkt auf einer Zeitzonengrenze befindet. Mit dem Zeitzonenthema hat man mal wieder einen interassent Sachverhalt als Hintergrund, dazu mochte ich besonders das Ende, wo der arme Bootsverleiher als Sieger hervorgeht.
Der Krieg der Wendigowak
Dagobert und die Neffen untersuchen die Vorgänge bei einer seiner Papierfabriken und stoßen nicht nur auf Zwergindianer, sondern auch einige Umweltverbrechen. Das war mir zu lang(atmig) und hätte deutlich schneller zum Punkt kommen können. Das Ende, bei dem die Natur zurückschlägt, war allerdings ganz nett. Die Zwergindianer kommen aus heutiger Sicht tatsächlich sehr stereotyp und befremdlich daher (mein subjektiver Eindruck), trotzdem verstehe ich Rosas Aufregung im Nachwort, wo er erzählt, dass Disney für eine Veröffentlichung in den USA die Indianer durch andere Wesen ersetzt haben wollte. Als Fortsetzung einer alten Barks Geschichte ergibt das dann ja gar keinen Sinn mehr und manches muss man halt als Kind seiner Zeit betrachten.
Der Supermensch kehrt zurück
War ok. Donald trinkt eine verstrahlte Flüssigkeit und bekommt Superkräfte, immer wenn er das den Kindern aber beweisen möchte, kommt etwas dazwischen. Stark fand ich das nachdenkliche Ende, wo sich Donald, nachdem die Kräfte nachgelassen haben, als Versager fühlt, die Neffen ihn aber trotzdem als ihren persönlichen Helden sehen. Don Rosas Sicht auf Superheldencomics empfinde ich als sehr beschränkt, bei denen er sich immer über die Brutalität beschwert. Viele seiner Storys sind ja ebenfalls nicht gerade gewaltfreier (wie z.B. "Abwärts" in diesem Band) und wie auch in anderen Genres kommt es bei den amerikanische Superhelden auf die Kreativen an, ob eine qualitativ hochwertige und mehrdimensionale Geschichte erzählt wird.
FAZIT:
Der bisher stärkste Band. Freue mich auf die Nr. 4, bei der es dann mit "Sein Leben, seine Milliarden" losgeht.
