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Alt 20.08.2017, 22:53   #55  
Phantom
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Meine Meinung zur SB 237: insgesamt wie immer sehr fundiert und (für mich) weitgehend interessant. Man merkt, wieviel Liebe und Arbeit in den Beiträgen steckt.

Manfred Deix: Ich erinnere mich, wie ich als Schüler die Deix-Ausstellung im oberen Foyer des Markgrafentheaters in Erlangen besuchte, es muss der erste oder zweite Comic-Salon gewesen sein. Ich hatte noch nie vorher von ihm gehört (vielleicht stand sein Name schon mal im Comic Forum, aber ich hatte ihn mir nicht gemerkt), aber diese Karikaturen, oder besser Aquarelle fand ich total faszinierend. Comics waren das natürlich nicht. Die Comics von Deix, die jetzt in der Sprechblase abgedruckt sind, finde ich wiederum ziemlich uninteressant. Aber gut, jetzt weiß ich etwas über die Neue Freie Presse, wieder etwas gelernt. Ich oute mich aber auch als Banause: ich konnte noch nie etwas mit Underground Comix anfangen. Selbst Robert Crumb, den die halbe Welt als Genie feiert, finde ich völlig uninteressant. Sex, Drogen und rohe Gewalt in Comics brauche ich nicht. Vielleicht bin ich einfach zu jung (1968 war ich noch gar nicht geboren) oder zu angepasst (Tabubrüche als Selbstzweck fand ich immer doof). Unterm Strich also ein Titelthema, das mich nur mäßig interessiert hat.

Buffalo Bill: Tja, da bin ich zwiegespalten. Eigentlich kaufe ich ein Comic-Magazin, weil ich etwas über Comics lesen will. Zufällig fand ich den Artikel jetzt doch interessant, weil ich auch - wie sehr viele Yellowstone-Besucher - mal in Cody übernachtet und deshalb nach dem Urlaub damals meine wenigen Buffalo-Bill-Hefte rausgekramt hatte (dabei fand ich auch ein Heft, das ich auf einem frühen Comic-Salon von Wäscher signiert bekam; hatte ich völlig vergessen, bin eben nicht aus der Lehning-Generation). Also wirklich ein schöner Artikel! Allerdings weiß ich schon nicht, ob mich der angekündigte dritte Teil zu den Buffalo-Bill-Filmen interessiert; in der Zukunft wäre ich auf jeden Fall gegen weitere Artikel, die nichts mit Comics zu tun haben. (Ja, ich weiß, es gab Buffalo-Bill-Comics, aber ich will auch keinen Artikel über die Geschichte der Formel 1 lesen, nur weil es Michel Vaillant gibt.)

Zu den Nachrufen: Auch da bin ich zwiegespalten. Nachrufe zu deutschsprachigen Comic-Künstlern oder auch zu Leuten aus der Szene gehören auf jeden Fall in die Sprechblase. Ansonsten würde ich sagen, es kommt darauf an, ob man etwas berichten kann, was nicht schon woanders steht (z.B. eine Anekdote aus einer persönlichen Begegnung oder ein spezieller Blick auf die deutsche Veröffentlichungsgeschichte). Die Nachrufe zu Wrightson, Spiegle, Buckler, Cooke und West zum Beispiel gaben mir keine Informationen, die ich nicht auch schon bei Mark Evanier oder woanders im Netz gelesen hätte. Aber gut, ich will mich nicht beschweren. Handwerklich ist das alles ja sehr gut gemacht!

Recht betroffen hat mich die kurze Meldung gemacht, dass Bernhard Schaffer gestorben ist. Da hoffe ich auf einen ausführlichen Beitrag im nächsten Heft. Ich kannte ihn nicht persönlich, aber für mich als Zeitungscomics-Fan war STRIP eine wunderbare Zeitschrift, und seine Beiträge im Comic Forum hatte ich damals immer verschlungen.

Die zwei Seiten zu Fletcher Hanks sind interessant (aber auch ausreichend). Der DC Rebirth interessiert mich leider überhaupt nicht. Die ASH-Comics eigentlich auch nicht, aber das Interview mit Havas habe ich trotzdem interessiert gelesen. (Zur Frage, ob wir Deutschen Probleme mit dem Wiener Dialekt hätten: ich war neulich bei einem Konzert von Voodoo Jürgens, und selbst ihn habe ich zu 80% verstanden )

Julie Wood finde ich jetzt auch nicht so spannend, die hat mich schon zu ZACK-Zeiten nicht interessiert. Aber als Fundstück/Werbecomic schon ok.

Die eher kürzeren Artikel zu Karl und Peggy fand ich sehr kurzweilig und interessant!

Heiner Jahnckes Kolumne war auch wieder sehr interessant. Weil er am Ende des Artikels explizit fragt: ja, es besteht Interesse, mehr über diese und ähnliche Funde zu erfahren. (Zur Datierung der Piccolos: der zweite auf Seite 97 abgedruckte Streifen des Reporters Fix (Jeff Cobb von Pete Hoffman) stammt im Original vom 1.9.1955; das Piccolo kann also frühestens Ende 1955 erschienen sein.)
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