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Alt 30.07.2020, 09:25   #6  
God_W.
Captain Rezi
 
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Ja, wie gesagt ist das Besondere Lemires äußerst persönlicher und berührender Erzählstil. "Zombieapokalypse" sehe ich da eh nicht, die stehen ja (bislang) nicht alle wieder von den Toten auf, eher wird die Menschheit halt vom Virus dahingerafft. Von daher würde ein Vergleich z.B. mit The Stand besser passen.

Aber es gibt da wirklich schon viele Parallelen zu vergleichbaren Szenarien:
- Das abgeschiedene Aufwachsen des Protagonisten, der von der ganzen Misere quasi erst wirklich was mitbekommt als das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
- Die ganzen bösen "Macht des Stärkeren"-Jungs.
- Der Kernige Einzelgänger, der als Beschützer daherkommt, aber eigentlich andere Ziele verfolgt.
- Die Läuterung dessen durch die eigene, innere Zerrissenheit und die liebenswerte Art und Weise des Schützlings.
- Der irre "Ich rette die Welt"-Wissenschaftler.
- Dessen Brutalo-Handlanger, denen die "Sache" eigentlich scheißegal ist solange sie ordentlich Angst und Schrecken verbreiten können.
und, und, und....

Aber das muss ja alles nicht schlecht sein, weil es zum einen ja logisch ist und extrem sinnbefreit wäre auf Biegen und Brechen etwas anderes zu machen und zum anderen gewinnt das ganze enorm an Tiefe und - wie Ihr schon schreibt (und ich auch bemerkt habe) - der Bereitschaft mitzufiebern und mitzufühlen durch den wundervoll sensiblen und einfühlsamen Erzählstil Lemires. Das ist es was die Reihe von anderen Werken deutlich abhebt und das werden sie bei der Serie böse verkacken, wenn sie keine Schauspieler & Regisseure kriegen, die das perfekt transportieren können. Davor hab ich ein wenig Angst.
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