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Alt 31.12.2010, 23:45   #1  
beatleswerner
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Standard Lurchi Sammelband 5 erscheint

In wenigen Tagen ist es soweit und der nächste Lurchisammelband des Esslinger Verlags wird am 26.01.2011 in den Läden stehen.


Peter Krisp und Georg Nickel sind die beiden Zeichner des fünften Sammelbands. Nachdem in Folge des krankheitsbedingten Ausscheidens von Heinz Schubel sich mehrere Zeichner in schneller Reihenfolge abwechselten stehen sie nun für eine lange Zeit der Kontinuität. Während Georg Nickel bereits im Januar 1977 mit der Nummer 64 ins Lurchi Universum einstieg sollte ihm Peter Krisp erst mit der Nummer 68 im Juni 1979 folgen. Es ist heute nicht mehr ganz klar welche Gründe ausschlaggebend dafür waren, das Salamander auf 2 Zeichner setzte die unterschiedlicher gar nicht sein konnten. Wahrscheinlich dürften jedoch die negativen Erfahrungen mit den jeweils kurzfristigen Engagements der Vorgänger eine Rolle gespielt haben.
Während Georg Nickel seine Text nach eigener Aussage selbständig schrieb, besaß Peter Krisp mit Olav Sveistrup einen erfahrenen Szenaristen an seiner Seite der Krisp Ideen in Verse umsetzte. Vom Zeichnstil her passten Krisp und Nickel zusammen wie Feuer und Wasser. Während die Zeichnungen von Georg Nickel sich an den Lehrmeister Heinz Schubel anlehnten bot Peter Krisp mit seinen cartoonartigen Zeichnungen dem Leser etwas völlig neues und präsentierte einen Lurchi der auch gut ins Fix und Fox Universum gepasst hätte.

Auch inhaltlich unterschieden sich Nickel und das Team Krisp/Sveistrup. Georg Nickel ließ seine Helden weiterhin in ferne Weiten reisen und geriet mit ihnen auch in märchenhafte Abenteuer. Auch der Umweltschutz war ihm ein wichtiges Anliegen. Er versuchte durchaus die Kontinuität der Lurchihefte von Heinz Schubel fort zu führen.
Die Welt von Krisp und Sveistrup dagegen ist kleiner und übersichtlicher gestrickt. Lurchi und seine Freunde erleben ihre Abenteuer in einem fiktiven Lurchiland in dem wir es vornehmlich mit sprechenden Tieren zu tun haben. Nickel lässt seine Helden auch schon einmal auf Menschen und Fabelwesen treffen. Beide Welten sind in sich abgeschlossen und berühren sich an keiner Stelle.

Während die Qualität von Krisp Zeichnungen sich im Laufe der Zeit stetig verbessern sollte kann dies im Fall von Nickel nicht behauptet werden. Er unterlag starken Qualitätsschwankungen und hin und wieder fragt sich der Leser warum der Zeichner sich nicht etwas mehr Zeit für die Gestaltung seines Heftes genommen hat. Dies ist insofern zu bedauern da seine Geschichten phantasievoll angelegt sind. Seine schwächste Lurchigeschichte ist wohl die Nummer 95 „Lurchi und die grauen Wichtelmännchen“ aus dem Februar 1988. Anstatt vieler kleinen Bilder finden wir in dieser Geschichte ganzseitige Illustrationen die sehr gewöhnungsbedürftigt sind.
Seine letzte Geschichte, Heft 96 schildert uns einen Rückblick in Lurchis Schulzeit. Dieses Heft fehlte bisher in den Sammelbänden von Salamander. Da es bei Fertigstellung des fünften Sammelbandes noch nicht erschienen war, wäre es eigentlich ein Kandidat für den nächsten Sammelband gewesen. Allerdings war Heft 96 das letzte Heft von Georg Nickel und hätte innerhalb von lauter Krispwerken im sechsten Sammelband einen Fremdkörper dargestellt. So ließ Salamander dieses Heft beim sechsten Sammelband unter den Tisch fallen. Es ist dem Esslinger Verlag zu danken dass er dieses Heft den Lesern mit einigem Worten im Anhang präsentiert.

Zusammengestellt wurde der Sammelband ursprünglich wie schon die Vorgängernummer von Peter Krisp. Er gab sich reichlich Mühe die unterschiedlichen Werke der beiden Zeichner unter thematischen Überschriften dem Leser zu präsentieren. Für die Überleitung zwischen den einzelnen Blocks schuf er eine schöne Zeichnung in der Lurchi seinen Freunden vergangene Abenteuer präsentiert.

Die Verarbeitung und die Druckqualität der Bilder sind wie immer hervorragend. Das Vorwort entspricht in weiten Zügen leider dem Vorwort des vorherigen Sammelbandes. Es wäre wünschenswert wenn sich das Vorwort des nächsten Bandes um das Schaffen von Peter Krisp drehen würde. Schließlich war er nach Heinz Schubel der zweite große Lurchizeichner. Während Georg Nickel bereits 1988 bei Salamander ausscheiden sollte, gestaltete Peter Krisp die Reihe noch sieben Jahre weiter bevor Dietwald Doblies mit der Nummer 115 im Jahr 1995 die Reihe übernehmen sollte.

Und lange schallt es im Comicguide noch "Salamander lebe hoch"!

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Geändert von underduck (01.01.2011 um 15:04 Uhr) Grund: Bild und Erscheinungsdatum eingefügt
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