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Alt 08.08.2018, 10:05   #259  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 45

Erscheinungstermin: 11/1975

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 44
2) Submariner # 2

Story-Titel:
1) Wo die Echse kriecht!
2) Schrei… Triton! (Teil 2)

Original-Storytitel:
1) Where crawls the Lizard!
2) Cry… Triton!

Zeichnungen:
1) John Romita
2) John Buscema / Frank Giacoia



Spinne (Williams) 46

Erscheinungstermin: 11/1975

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 45
2) Submariner # 2

Story-Titel:
1) Die Spinne schlägt zu!
2) ohne Titel (Schrei… Triton!)

Original-Storytitel:
1) Spidey smashes out!
2) Cry… Triton!

Zeichnungen:
1) John Romita
2) John Buscema / Frank Giacoia

Text:
1) Stan Lee
2) Roy Thomas



Diese beiden Ausgaben habe ich in den Marvel-Superbänden # 14 und 15 kennengelernt und damit wie vorgesehen nacheinander lesen können. Das war auch gut so, denn es gibt einige Fortschritte im Vergleich zu den vorhergehenden Nummern. Zunächst haben wir es hier erstmals nicht bloß mit einer Prügelei zu tun; die Echse verfolgt einen Plan und wird am Ende auf recht originelle Weise gestoppt. Außerdem reizen Lee und Romita die Tatsache, daß sich hinter der Echse ein mit Peter Parker befreundeter Wissenschaftler mit liebenswerter Familie verbirgt, effektvoll aus. Und in Peters Privatleben tun sich ein paar wichtige Dinge; es ist nicht wieder ein sinnloses Hin und Her mit Betty, Gwen und Mary-Jane. Die Story profitiert im übrigen eindeutig davon, daß sie auf 40 Seiten ausgebreitet werden kann.

Gleich der Auftakt läßt aufhorchen: Tante May hat sich überreden lassen, Urlaub „an der Küste“ (also wohl nicht sehr weit entfernt von New York) zu machen. Peter bringt sie zur Bahn. Gleichzeitig hält sich Dr. Curt Conners am Bahnhof auf und bemerkt erste Anzeichen, daß er sich wieder in die Echse verwandelt. Er will eigentlich seine Frau und seinen Sohn abholen, aber da er den Verwandlungsprozeß nicht mehr kontrollieren kann, flieht er in eine U-Bahn-Röhre. Peter bemerkt die besorgte Mrs. Conners; nachdem er sich von seiner Tante verabschiedet hat, verwandelt er sich in die Spinne und verspricht ihr, sich nach ihrem Mann umzusehen. Dabei erinnert er sich auch an seine erste Begegnung mit der Echse („Spinne“ # 9). Das Monster kann er im Untergrund aber nicht entdecken.

Erstmal tritt die Echse mit einer zweifelhaften Aktion in Erscheinung. Sie raubt einen Juwelierladen aus, der sich in einem oberen Stockwerk eines Hochhauses befindet (für sich genommen schon sehr merkwürdig – sind diese Läden nicht immer im Erdgeschoß?). Der Verdacht fällt, wie geplant, sofort auf die Spinne (als wäre sie das einzige Wesen in New York, das diese Höhe erreichen kann). Die Echse will sie dadurch dazu zwingen, sich zum Duell zu stellen (das hätte sie auch einfacher haben können). Bei diesem Zweikampf geschieht jedoch etwas Originelles: die Echse zertrennt mit einem Schwanzhieb das Netz der Spinne; sie stürzt aus größerer Höhe ab und verletzt sich dabei die linke Schulter. Ein Arzt ist glücklicherweise in der Nähe, stellt fest, daß es sich nur um eine schmerzhafte Prellung handelt, und verbindet den Arm. Der Ärmel des Superheldenkostüms wird abgerissen. Das Problem: Die Spinne hat jetzt nur noch einen Arm, um die Echse zu besiegen, und es muß erklärt werden, warum Peter Parker gleichzeitig mit der Spinne einen verletzten linken Arm hat. Fürs erste sagt Peter eine Verabredung mit Mary-Jane lieber ab. Der erste Teil ist zuende, und Peter ist wieder mal hochgradig frustriert.

Zu Beginn des zweiten Teils läuft die Spinne über eine Netzbrücke, weil sie mit einem Arm lieber nicht durch die Straßenschluchten New Yorks schwingen möchte. Wie früher bei Steve Ditko vermöbelt sie erstmal zwei Gangster, die einen Lastwagen ausräumen wollen. Damit verschafft sie sich etwas Kampfesmut. Die Echse versucht derweil im Labor von Dr. Conners, die Chemikalie zusammenzumixen, die sie einst verwandelt hat. Sie will nun Massen von Kriechtieren zu Echsenmonstern machen, aber in ihrem Zustand fehlt ihr der wissenschaftliche Sachverstand, die Formeln umzusetzen. Egal, sie kann dennoch Legionen von Alligatoren und Schlangen aktivieren, um die Welt zu erobern. Im Nebenzimmer zittern Frau und Sohn, auch wenn Mrs. Conners überzeugt ist, daß die Echse sie nie angreifen würde (wie kann sie so sicher sein?).

Kurzer Blick in die Redaktion des Daily Bugle, wo Betty und Ned Heiratspläne schmieden; anschließend sehen wir Peter bei einer Begegnung mit seinen Studienkollegen. Harry erfährt von Peters finanziellen Problemen und bietet ihm einen Job bei seinem Vater (der als Grüner Kobold von sich reden machte) an. Anschließend macht sich die Spinne wieder auf die Suche nach der Echse (von deren Vorhaben, die Spinne auszuschalten, ist keine Rede mehr). Sie wird auf eine große Reptilienschau aufmerksam und kombiniert messerscharf, daß die Echse sich diese Tiere unter den Nagel reißen will. Die Reptilien sind in Zugwaggons eingesperrt, und die Spinne kommt eben hinzu, als die Echse sie befreit. Mit einem Arm muß sie nun diese Tiere einfangen, gegen die Echse kämpfen und sie unschädlich zu machen versuchen. Immerhin: Diesmal wird nicht nur geschlägert – die Spinne lockt die Echse in einen Kühlwaggon, wo sie als wechselwarmes Wesen in Starre verfällt.

Gut in Netz eingewickelt, wird die Echse in Conners‘ Labor gebracht, wo es der Spinne gelingt, sie in einen Menschen zurückzuverwandeln. Was für eine Freude! Aber seine privaten Probleme holen Peter Parker ein. Mary-Jane hat sich inzwischen mit Harry getröstet. Und nach wie vor weiß er nicht, wie er sich mit seinem verletzten Arm in der Öffentlichkeit zeigen soll. Er hat schon lange mit Fotos kein Geld mehr verdient – die Echse hat er auch nicht fotografiert. Und an der Uni ist er mit dem Lernstoff stark im Rückstand. Der Kern des Problems, erkennt Peter, ist die Spinne.

Diese Ausgaben weisen ausnahmsweise mal eine bezahlte Werbung eines Markenartiklers auf. Es handelt sich um eine ganz schön gestaltete Anzeige von Kodak für eine „Instamatic“-Kamera. Deshalb gibt es diesmal keine Vorschau auf die nächste Produktion. In „Spinne“ # 45 wird die erste „Leserin des Monats“ vorgestellt, Veronika aus Bremen, die mir schon aufgefallen war. Ihr Brief bringt aber außer Lobhudelei für Marvel nichts Besonderes. In „Spinne“ # 46 ist wieder mal eine Leserbriefseite. Erwähnt wird hier die „Marvel-Bibel“, in der die Redaktion nachschaute, wann Doktor Octopus das nächste Mal auftaucht. Leser Günter wirft die Frage auf, warum auch Soundwords eingedeutscht werden. Die Redaktion stellt das zur Diskussion.

Geändert von Peter L. Opmann (08.08.2018 um 13:04 Uhr)
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