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Alt 17.12.2017, 12:58   #3900  
Peter L. Opmann
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Ein Freund – kein ausgesprochener Marvelianer, sondern eher Anhänger holländischen Humors in Comics – schrieb mir gerade: „Die alten FFs mag ich durchaus, speziell den Skrull-Sklaven-Zyklus. Ich war ja immer am ehesten Ding-Fan!“ Und ich sehe es ähnlich. Es ist auf jeden Fall ein sehr gelungener Vierteiler und liest sich auch heute noch für mich ziemlich fesselnd. Vergleicht man die „Sklaven“-Story mit der Doom-Story (FV # 80 bis 83), dann stehen sich beide an Spintisiererei kaum nach. Hier ist es mir aber bisher nicht so negativ aufgefallen.

Das ändert sich aber jetzt sogleich. Reed, Johnny und Crystal sind in einem Raumschiff unterwegs zum Skrull-Planeten. Die Fackel steigt aus und fliegt ohne Raumanzug, dafür hell flammend durchs All. Das dürfte zwar ein physikalisches Wunder sein, hat aber einen Zweck: Sie soll mit ihren Flammen eine radioaktive Spur des Skrull-Raumschiffs sichtbar machen, mit dem Ding entführt wurde. Was auch gelingt. Immerhin: Lee und Kirby bemühen sich zu erklären, wie die FV den Skrull-Planeten finden, statt sie einfach nur bei den Gladiatorenkämpfen auftauchen zu lassen, die Ding bevorstehen.

Ding und seinem Gegner Torgo steht derweil ihr Auftritt unmittelbar bevor. Es wird noch einmal verdeutlicht, daß sie keine andere Wahl haben, als zu kämpfen, und zwar bis einer von beiden tot ist. Noch in der Arena will Ding das Robotwesen überreden, sich mit ihm zusammenzutun, aber Torgo läßt sich darauf nicht ein. Stattdessen schleudert er eine grüne Kugel, die sich als Bombe entpuppt und Ding auf die Bretter schickt. Boß Barker protestiert: Das sei ein Foul gewesen! Während sich die Skrull-Gangster noch streiten, ob Ding nun getötet werden darf, erholt es sich wieder und nimmt den Kampf von neuem auf.

Die FV kapern im gleichen Moment ein Skrull-Raumschiff. Der anscheinend einzige Insasse soll ihnen verraten, wo sie Ding finden. In der Arena hat Ding seinen Gegner fast niedergerungen, aber Torgo befreit sich aus seinem Würgegriff und greift nun mit Nervengift an. Auf den Zuschauerrängen bricht wieder der Streit aus: Regelkonform oder nicht? (Welche Regeln da genau gelten, erfahren wir nirgendwo.) Die FV sind nun auf dem Planeten gelandet und zwingen ein Bandenmitglied von Barker, sie zu Ding zu bringen – und zwar in einem fliegenden Oldtimer. Sonst sieht man in dieser Welt allerdings keine fliegenden Autos.

Torgo bringt es nun nicht fertig, Ding zu töten. Er hat gemerkt, daß Ding ihn bei anderer Gelegenheit ebenfalls am Leben gelassen hat. Nun greift Crystal ein, nachdem sich die FV mit ihren beiden Gefangenen, dem Raumschiff-Insassen und dem Bandenmitglied, Zutritt zum Stadion verschafft haben. Sie zerstört den Schallwellenzertrümmerer, mit dem die Skrull gedroht haben, die Heimatplaneten aus ihrer Bahn zu schubsen.Kurz liegen sich die FV und Ding in den Armen. Torgo befreit alle Kampfsklaven, und gemeinsam wenden sich alle gegen die Skrull. Die Verwirrung nutzen Reed & Co., sich aus dem Staub zu machen. Torgo lassen sie zurück. Ding blickt aus dem Raumschiff emotional bewegt nach unten: „Mach’s gut, Torgo. Hau ihnen auch in meinem Namen eine runter.“

Das ist alles gekonnt erzählt, auch in Bildern. Diese Story taugt natürlich aus heutiger Sicht nicht mehr zur Welterklärung, aber unterhaltsam und spannend ist sie allemal. Zu meckern gibt’s nicht viel. Eine Abweichung von der nun schon lange anhaltenden Routine ist zu vermerken: Frank Giacoia vertritt hier Joe Sinnott als Inker. Das Heft ist wieder randvoll gepackt mit Comics; eine Eröffnungsseite für „Dämon“ war erneut nicht drin. Und statt für die Marvels des nächsten Monats wird wieder für Sea-Monkeys geworben. Aber auch das ist zu verkraften.
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