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Alt 05.03.2020, 14:53   #24  
God_W.
Captain Rezi
 
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Und weiter gings in meinem DC-Dark-Read, der ja nicht ganz so ausgiebig ausfällt wie bei LaLe. In den letzten Wochen habe ich mir diese Paperbacks zu Gemüte geführt:

- Swamp Thing #1 - Die Auferstehung der Toten
- Superagent Frankenstein #1 - Der Monsterkrieg
- Demon Knights #1 - Sieben gegen die Finsternis
- Ich, der Vampir #2 - Die Vampire erheben sich
- Animal Man #2 - Tier gegen Mensch
- Swamp Thing #2 - Familiäre Fäule
- Dial H - Bei Anruf Held #1 - Neue Verbindung
- Justice League Dark #2 - Die Bücher der Magie
- Demon Knights #2 - Die Hölle von Avalon
- Ich, der Vampir #3 - Böses Blut (Finalausgabe)
- Superagent Frankenstein #2 - Monster-Bomben (Finalausgabe)


Auf den Start bei Swampy hatte ich mich ja schon gefreut wie ein Honigkuchenpferd und ja, ich wurde nicht enttäuscht! Toller, richtig spannender Einstieg mit einem Wiedersehen vieler alter Bekannter.

Weiter gings mit dem ersten von zwei Einsätzen für den Superagenten Frankenstein, für mich als Freund der klassischen Universal-Monster und Trash-Liebhaber eigentlich eine sichere Bank. Dazu mit Jeff Lemire auch noch von einem Top-Autor geschrieben. Was soll ich sagen? Ja, das Ganze macht schon mächtig Laune und trifft echt genau meinen Geschmack, dennoch muss ich in der B-Note ein/zwei Pünktchen abziehen, denn schlussendlich kommt es mir halt doch wie ein dreister Klon von Hellboy und der B.U.A.P. vor. Funzt andererseits aber vielleicht auch ganz gut, wenn man das Ganze als Hommage ans Mignola-Verse versteht? Egal wie, Spaß beim Lesen bringts auf jeden Fall.

Die Demon Knights sind für mich als Mittelalter- und Fantasyfan schon ganz cool, ihre Abenteuer echt unterhaltsam und auch ganz schön gezeichnet. Mit den Charakteren bin ich aber in dieser ersten Runde noch nicht so richtig warm geworden. eine etwas zwiespältige Geschichte, das mag aber zum einen daran liegen, dass ich als Neuleser abgesehen von Etrigan und Madame Xanadu noch keinen wirklichen Kontakt mit den Teilnehmern der Truppe hatte. Wird vielleicht noch. Etrigan fand ich auch in klassischem Batman-Material immer sehr cool, mal schauen, was da noch kommt.

Ich der Vampir 2 erzählt die Story schlüssig weiter, schafft anfangs weiter die Gratwanderung zwischen klassischen Vampirmythen und moderner Interpretation, bevor das Finale neben einem starken Twist auch noch einige ultra-abgedrehte Ideen auffährt, die das Blut aus den Seiten splattern und mich das Teil ganz schön abfeiern lassen. Dazu auch noch ein Gastauftritt von meinem Lieblingsmagier und fertig ist ein grandioser Band aus dem Dark-Verse.

Eine ganz schön lange Durststrecke war zwischen dem ersten und dem zweiten Animal Man zu überstehen, aber es hat sich gelohnt, denn hier schafft es Lemire eine komplett eigenständige Interpretation zu schaffen und nahtlos an die extrem hohe Quali des Erstlings anzuschließen. Feinster Horror mit Charakteren, die nachvollziehbar handeln und mit denen man echt mitfiebern kann. Top!

Animal Man und Swampy scheinen im Dark Verse ja dicht miteinander verknüpft zu sein, das kristallisiert sich immer weiter heraus. Klar, der Avatar des Grüns und der verbündete des Rots haben Einiges gemeinsam, so auch die Qualität der Story. Auf allerhöchstem Niveau geht es hier weiter und die beiden Reihen wurden meiner Meinung nach vollkommen zu Recht über den Klee (der ist auch grün) gelobt! Kann es kaum erwarten die nächsten Bände in Angriff zu nehmen!

Na was für einen spaßigen, innovativen und vor Kreativität sprühenden Kollegen haben wir denn hier? Dial H macht mit seiner Meta-Ebene und all den tollen Einfällen, die an tolle Sci-Fi-Filme erinnern, einfach nur von vorne bis hinten Spaß. Die Verbindung zu den anderen Dark-Reihen ist jetzt zwar (bis jetzt) nicht wirklich eng, aber hey, Hauptsache FUN! Zwar ist die erste Inkarnation des Helden (der Schlot) auch gleich die coolste und am kreativsten gezeichnete, was ich hinten raus ein bissl schade finde, aber dennoch landet der Held in der Telefonzelle bei meinen Lieblingen, denn das ist schon Kritik auf hohem Niveau und logischerweise auch ein Stück weit meinem eigenen Geschmack geschuldet.

Auch in Runde 2 konnte mich die JLD leider noch nicht vollends überzeugen. Ja, da gibt es echt coole Ideen und die Entwicklung der Geschichte schreitet spannend voran, aber das Team an sich wirkt echt irgendwie unharmonisch und das nicht nur auf eine kantige und coole Art und Weise, sondern auch insgesamt. Manche bleiben blass, andere kann ich nicht leiden, nur Zatanna, Constantine und Deadman sind ganz cool, wobei der Trickster halt echt ein Stück weit anders ist, als in seiner Solo-Serie. Wirklich schlecht ist das alles nicht, aber auch noch nicht genug für Begeisterungsstürme wie bei Animal Man, Swampie oder dem Vampir.

Mit dem zweiten Band der Demon Knights kam dann leider einer meiner persönlichen Tiefpunkte des bisherigen Reads. Mit Vandal Savage kenne ich zwar mittlerweile einen weiteren Charakter ein wenig besser, weil ich nebenbei mal Batman – Die Dynastie der Dunklen Ritter gelesen hab, aber die ganze Art und Weise, in der die Artussage hier umgebastelt wird und versucht wird innovativ, neu und anders darzustellen und ins DC-Universum zu übertragen gefällt mir leider gar nicht. Da bin ich vielleicht auch einfach ein wenig zu engstirnig und zu großer Liebhaber der klassischen Sage. Da ich parallel gerade Hal Fosters Eisenherz-Bände vom Bocola Verlag für mich entdecke kann ich sagen, dass mir dessen Herangehensweise deutlich mehr zusagt. Ja, Geschmackssache halt, da bin ich vielleicht zu „Oldschool“.

Die Finalausgabe von Ich, der Vampir hat bei mir ein wenig gebraucht um in Fahrt zu kommen. Dafür gab es eine schön gezeichnete und dramatische Origin-Story und zum Ende hin wurde es dann doch wieder spannend, gab reichlich Action und alles wurde zu einem „zufriedenstellenden“ Abschluss gebracht. Highlight des Dreiteilers bleibt für mich dennoch der mittlere zweite Band.

Gleich noch ein Abschlussband hinter, obwohl wir „Superagent Frankenstein“ später dann in den Bänden anderer Mitstreiter wiederfinden werden. Dennoch ist dieser zweite und letzte Band über weite Strecken schon extrem stark, auch wenn man manchmal das Gefühl bekommt der Grünling würde von einem übermächtigen Riesengegner zum nächsten hetzen. Insgesamt bleibt ein Gefühl von Action im Dauerfeuer, bei der zwar wenig Spannung aufkommt, aber dafür reichlich Spaß geboten wird. Wie lange das ganze im Gedächtnis bleibt sei mal dahingestellt, aber hey, dann kann ich‘s wenigstens nochmal lesen.

So weit bislang, als nächstes stehen schon wieder Animal Man und Swamp Thing vor der Tür, worauf ich schon total nass bin!

Geändert von God_W. (05.03.2020 um 15:01 Uhr)
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