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Alt 24.12.2021, 16:35   #297  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 35 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 4 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Februar 1974 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Die Höllenbrut von Kara-Shehr!

Original-Storytitel: The Hell-Spawn of Kara-Shehr!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Die recht witzigen Dialoge zwischen Conan und Bourtai erinnern an die Besonderheit der Marvels im frühen Silver Age – die Dramatik wird durch komische Elemente etwas leichter (konsumierbar). Roy Thomas schreibt aber im Vorwort, Conan sollte keinen Sidekick haben, deshalb wird Bourtai nach eineinhalb Ausgaben mit lustigen Untertönen schnell wieder zum Verschwinden gebracht. Die vorliegende Story stammt wieder mal von Robert E. Howard höchstselbst, hatte aber ursprünglich nichts mit Conan zu tun, sondern spielte in der Gegenwart. Am Ende kommt aber wieder das übliche Strickmuster heraus.

Conan und Bourtai sind mit Kamelen auf dem Weg von Khitai (China) zurück nach Westen und durchqueren gerade eine Wüste. Ein Mann wird hier von einer Räuberbande verfolgt und zur Strecke gebracht. Conan, der das von ferne beobachtet hat, greift ein. Das Opfer kann Conan kurz vor seinem Tod noch eben verraten, daß es einen sehr wertvollen blauen Edelstein gibt, der nur den Nachteil hat, daß er jedem, der ihn ergreift, den Tod bringt (der Mann hat ihn allerdings nicht bei sich). Weil Conan und Bourtai Wasser brauchen, ziehen sie in Erwägung, die Stadt zu suchen, in der sich der Edelstein befinden soll. Und sie finden sie – es handelt sich freilich um mächtige Ruinen. Nach einigem Umherstreifen zwischen geborstenen Mauern und umgestürzten Säulen finden sie einen Tempelraum, darin ein Skelett, das tatsächlich ein blaues Juwel umklammert hält.

Conan zögert, doch Bourtai greift sofort zu. Der Barbar mahnt ihn jedoch, den Stein zurückzulegen; und es scheint, als würde sich die Knochenhand wieder um ihn schließen. Da werden beide von der Räuberbande, der sie bereits begegnet sind, überrascht. Der Anführer ist Conan, wie sich jetzt herausstellt, bekannt (aus „Conan“ # 27, der ersten Ausgabe, die John Buscema gezeichnet hat). Er will sich natürlich an Conan rächen. Conan wird überwältigt, während nun der Räuberhauptmann nach dem blauen Stein greift. Zum Zeichen dafür, daß er an dessen Fluch nicht glaubt, zertrümmert er den Schädel des Skeletts. Da erscheint, eingehüllt in Nebelschwaden, ein dämonisches Wesen, das zuerst den Räuber und dann Bourtai packt. Conan befreit sich von seinen Wächtern, wird aber von dem Dämon beiseitegewischt. Als sich die Szene klärt, hat das Skelett trotz gespaltenem Schädel den Edelstein wieder in der Knochenhand. Zu seinen Füßen liegen zwei weitere Skelette, die ein wenig an den Räuberhauptmann und Bourtai erinnern. Conan zieht weiter – sein Kamel ist nicht mehr zu sehen.

Was die Story von den vorhergehenden vor allem unterscheidet, ist, daß Conan hier nicht gegen ein Monster kämpft, sondern eher zum Zuschauen verurteilt ist. Wie sich der Fluch des Edelsteins bestätigt, macht einen gewissen Effekt, ist aber nicht ganz stringent durchgehalten. Stirbt der Mann, der Conan auf die Spur bringt, wegen dieses Steins, oder ist sein Tod nur ein Nebeneffekt? Woher rührt der Fluch (das wird ja fast nie thematisiert)? Und wie kommen der Räuberhauptmann und Bourtai genau ums Leben? Sie verschwinden im Nebel und tauchen plötzlich als Skelette wieder auf (da kann jedenfalls der Comics Code nicht viel einzuwenden haben). Eine Frau – wie auf dem Cover zu sehen – taucht in dieser Episode überhaupt nicht auf – schade eigentlich. Auf bessere Storys müssen wir also weiter warten. Die Grafik ist wie gehabt ordentlich. Immerhin, ging mir durch den Kopf, werden Buscema und Chua während ihres Runs nicht immer schlechter.
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