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Alt 24.08.2021, 07:29   #142  
Peter L. Opmann
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Die romantische Seite von Conan spielte später bei John Buscema, denke ich, keine Rolle mehr. Ebenso wird seine Gewitztheit bestenfalls durch Schläue ersetzt.

Ich habe gestern einen Artikel aus der FAZ von 2004 nachgelesen, in dem Autor Lorenz Jäger versucht, den literarischen Rang von Conan zu heben. Das paßt auch zu seiner Begegnung mit dem Übernatürlichen:

Zitat:
Schwarzenegger war der einzige, der die Figur spielen konnte, zugleich aber machte er die Figur geradliniger und eindimensionaler, und Conan hat durch die Verfilmung soviel gewonnen, wie er auf der anderen Seite verlor. Sicher: Auch der ,wirkliche', der von Howard imaginierte Conan war ein Kraftprotz, aber doch auch mehr und etwas anderes, als es der heutige Gouverneur von Kalifornien damals vermittelte: ein Mann von scharfem Verstand und durchaus fähig zur grimmigen Ironie. Zu Recht hat man von Conan gesagt, er erinnere eher an Odysseus als an Achilles - eher an den listenreichen Helden als an den der jugendlichen Überkraft. Es muß auffallen, daß Conan zunächst als verschlagener Dieb auftritt; oft trifft er auf andere Diebe, die der gleichen Beute nachjagen. Da nützt das Schwert nur, wenn die Klugheit ihm zur Seite tritt. Und die surrealen Effekte und Zaubereien der Geschichten ließen sich im Film heute vielleicht mit einer guten Computertechnik simulieren, aber hinter der traumartigen Beschreibung müßten auch die besten technischen Tricks zurückbleiben.
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