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Alt 28.05.2019, 21:05   #41  
Peter L. Opmann
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Der mächtige Thor (Williams) 8

Erscheinungstermin: 8/1974

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 90
2) Journey into Mystery # 101
3) Silver Surfer # 3

Story-Titel:
1) In der Falle des Androiden!
2) Thors Reise zu Mirmir!
3) ohne Titel (Die Macht des Bösen)

Original-Storytitel:
1) Trapped by the Carbon Copy Man
2) Thor’s Mission to Mirmir!
3) The Power and the Prize!

Zeichnungen:
1) Al Hartley
2) Jack Kirby / Chic Stone
3) John Buscema / Joe Sinnott

Text:
1) Stan Lee / Larry Lieber
2) Stan Lee
3) Stan Lee



Inhaltlich nichts Neues, aber ein neuer Zeichner: Jack Kirby gibt die Serie „Thor“ ab, und bevor sie Joe Sinnott für eine Weile übernimmt, kommt hier Al (in den Credits fälschlich „Art“ genannt) Hartley zum Zuge, der möglicherweise selbst inkt. Es ist jedenfalls nirgendwo ein Inker angegeben. Hartley ist vor allem bekannt für seine Beiträge zu „Archie Comics“, hat aber die 50er Jahre hindurch auch schon viel für Stan Lee gearbeitet (vor allem „Patsy Walker“). Für Superheldencomics war er sicher nicht so geeignet, hier konnte er seinen klaren, zum Funny neigenden Stil nicht anwenden. Möglicherweise stand er auch unter Zeitdruck. Ich bin geneigt, gegenüber Hartley Milde walten zu lassen, aber die Story der Lieber-Brüder ist wieder mal ziemlich hanebüchen.

Mit dem „Blaupapier-Mann“ ist in Wirklichkeit ein „Durchschlagpapier-Volk“ gemeint. Kennt das noch wer? Man nannte es auch „Kohlepapier“. Damit konnte man beim Schreibmaschine-Schreiben gleich einen Durchschlag, ein Duplikat herstellen. Es geht um eine außerirdische Zivilisaton, die heimlich auf der Erde gelandet ist und Entscheidungsträger durch Kopien ersetzt. Das ist aber nicht der ganze Plan. Die Imitate sollen nur noch unsinnige Entscheidungen treffen, die Menschheit so verwirren und verteidigungsunfähig machen. Obwohl: Wenn man sich Leute wie Donald Trump anschaut, könnte man auf die Idee kommen, diese Invasionsstrategie sei gerade tatsächlich im Gange.

Auch Don Blake ist von unsinnigen Vorschriften betroffen und geht der Sache auf den Grund. Thor findet das außerirdische Raumschiff, wird aber durch ein Magnetfeld gelähmt und verwandelt sich in Blake zurück. Die Außerirdischen haben wieder mal nicht mitbekommen, daß Thor und Blake identisch sind. Er kann so ihre Vorgehensweise auskundschaften. Als er sich in Thor zurückverwandelt, kommt es zum Kampf. Eines der Aliens verwandelt sich zuerst in ein Eismonster, dann in einen Gladiator; Thor kann sich aber durchsetzen. Zuletzt wird sein Gegner unsichtbar, aber Thor erzeugt einen Sturzregen, wodurch der Unsichtbare in seinen Konturen sichtbar wird. Thor fängt ihn und schleudert ihn ins Weltall – für die dort versammelten Raumschiffe (siehe „Mars attacks!“) ist das das Signal, daß sie die Eroberung der Erde abbrechen müssen. Die restlichen Aliens auf der Erde zwingt Thor, sich in Bäume zu verwandeln. Sie können sich zwar grundsätzlich zurückverwandeln, aber sobald sie Bäume sind, können sie nicht mehr denken.

Am Ende der Story steht wieder die bekannte Szene mit Blake und Jane Foster. Immerhin: Ein Grundkonflikt, der später sehr wichtig wird, klingt in dieser Episode an. Odin hält seinen Sohn davon ab, sich Jane gegenüber zu offenbaren. Niemandem darf er seine Geheimidentität verraten, bestimmt der Göttervater barsch.

Was an dieser Ausgabe noch auffällt, ist das sehr krakelige Lettering. Diese Schrift ist zunächst mal nicht besser als die Maschinenschrift, die Williams bisher verwendet hat. Und wenn ich das richtig sehe, dauert es noch einige Ausgaben, bis das Lettering akzeptabel wird. Was allein für diese Schrift spricht: Die Sprechblasen müssen nicht mehr vergrößert werden. In diesem Heft gibt es nur noch zwei redaktionelle Seiten: die Monatsvorschau und ein Editorial von Remo (Reinhard Mordek).

Geändert von Peter L. Opmann (28.05.2019 um 21:21 Uhr)
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