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Alt 15.03.2010, 12:56   #946  
michidiers
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Fables 5

Aufmarsch der Holzsoldaten

Vor vielen Jahren sind Schneewittchen, Rosenrot, Dornröschen, der böse Wolf und Co. von einer übermächtigen Armee, bekannt als „der Feind“, aus dem Märchenreich vertrieben worden. Schon seit vielen Jahrhunderten leben die Fables nun unerkannt unter uns Menschen und haben sich in einem New Yorker Häuserblock und auf einer abgelegenen Farm eingerichtet, immer mit dem Gedanken an eine Rückkehr in ihre alte Heimat.

In diesem 5. Band entpuppt sich der Traum vom Kontakt zu der alten Märchenheimat anders als geplant. Der Feind scheint durch eine Öffnung zwischen diesen Dimensionen auf unsere Erde gelangt zu sein und plant einen Angriff auf die Fables. Und dazu haben die „Feinde“ tief in die Zauberkiste gegriffen. Kein geringerer als Meister Gepetto persönlich wurde vom Feind gezwungen, eine ganze Armee von Holzsoldaten zu bauen, die mittels Magie auf die Fables losgelassen werden soll.

Die Fables rüsten sich zu Schlacht, und das passiert alles noch mitten im Wahlkampf um die neue Bürgermeisterschaft in Fabletown. Und sowieso: König Drosselbart, Cinderella, Pinocchio und Co. haben eh jede Menge eigener Probleme, mit denen sie sich herumzuschlagen haben.

Ein weiterer kleiner Geniestreich vom Erfolgsteam Bill Willingham (Autor) und Marc Buckingham (Zeichner) ist auch dieser dicke Band, der die US-Ausgaben 22-27 zum Inhalt hat. Beide Künstler produzieren dabei puren Lesespaß mit spannenden Storys um die uns schon aus den Kindheitstagen so lieb gewordenen Geschöpfe der Gebrüder Grimm, Anderson und Co.

Und das ist sicher auch ein Grund für den Erfolg. Alle Figuren sind einem lange seit Jahren vertraut aus Märchenbüchern oder Disneyfilmen. Und ebenso vertraut ist uns dabei die Welt, in der alles spielt: unsere Erde, unter uns Menschen. Man mag sich dabei oftmals bei der Lektüre die Frage gestellt haben, wie es wohl wäre, wenn die Figuren tatsächlich unter uns leben würden? Ein interessanter Punkt für eigene Gedankenspaziergänge, wenn der Band zugeklappt ist.

Dabei muss Willingham bei seinen Storys nicht einmal das Rad neu erfinden. Die Grundgeschichten hat in dieser oder jener Form jeder von uns schon mehrfach gelesen. Sie handeln wie alle anderen auch von Böse gegen Gut, Liebe und Eifersucht usw. Es kommt hier darauf an, in welchem Umfeld und mit welchen Personen diese Storys geschrieben worden sind. Und das klappt mit den Märchenfiguren in New York ausgezeichnet, zumindest bislang. Es gibt noch genug bekannten Stoff zu erzählen, bis es langweilig wird und wer sich einmal die doppelseitigen „Wimmelbilder“ vom Buckingham verguckt hat, wird sowieso nicht mehr so schnell von der Serie wegkommen.
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