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Alt 06.01.2017, 23:49   #35  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
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Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Ich kenn jetzt nicht den Brief von Gerstmayer, aber natürlich kann die BPjS (BPjM) den Inhalt einer Publikation beanstanden. Das ist ja genau ihre Aufgabe. Und vermutlich werden nicht nur Indizierungen ausführlich begründet, sondern auch abgelehnte Anträge. Das heißt, auch dort kann der Inhalt kritisiert werden, wenn auch ohne rechtliche Konsequenzen.
Seite 97, Zitat: "Diese vor allem aus Kostengründen getroffene Entscheidung (den >>Testpilot Speedy<< als eigenständige Reihe einzustellen) löste aber nicht Gerstmayers Probleme, denn die Bundesprüfstelle bemängelte noch immer Ulrich Beckers Zeichnungen. In dieser Notlage kontaktierte Gerstmayer Kellermann, der den Anruf in seiner launigen Ausdrucksweise folgendermaßen schilderte: "Eines Tages rief mich einer an: >Ich bin ein Berliner Verleger [...] und habe hier Schriebe von der freiwilligen Selbstkontrolle vorliegen, die besagen, dass ich das Heft einstampfen muss, wenn es nicht anders gezeichnet wird. Hätten sie Interesse daran, diese Geschichte fortzusetzen"< << Zitat Ende. Erst bemängelt die Bundesprüfstelle die Inhalte und nun plötzlich die FSS!?

@Mick: natürlich begründete die Bundesprüfstelle ihre Entscheidungen schriftlich. Aber das geschah nicht plötzlich und nicht anonym, die Verleger bekamen Gelegenheit, sich persönlich den Anschuldigungen zu stellen und ihre Argumente und Sichtweisen vorzutragen. Und selbstverständlich soll es auch vorgekommen sein, das die BPjS den Beschwerden der Sittenwächter nicht nachgaben. Was ich damit sagen will: die Mitarbeiter der BPjS schnüffelten nicht selbst in Comics - und anderen Publikationen - herum und suchten nach unsittlichen und brutalen Inhalten.
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