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Alt 04.08.2009, 15:39   #19  
Highlightzone
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Standard Programm für Comic Café am 9. August 2009

9. August 2009 - 17 Uhr 30:
im Werkstattkino - Fraunhoferstr. 9 /Rgb. – 80469 München – Tel+Fax 2607250 - U 1/2/7 Fraunhoferstraße

Der 40. Comic Con in San Diego

Dieses Jahr feierte die Veranstaltung ihr 40-jähriges Jubiläum und platzte aus allen Nähten. Schon etliche Wochen vor Beginn des Cons waren erstmals die Tickets für alle vier Tage ausverkauft. Der San Diego Comic Con begann 1970 als intimes Treffen einiger Comic- und Science-Fiction-Fans, die alle im selben Hotel wohnten, in dem auch sämtliche Veranstaltungen stattfanden. Doch mittlerweile wurde die Veranstaltung ins riesige San Diego Convention Center verlegt. Bereits am ersten Veranstaltungstag bilden sich unglaublich lange Warteschlangen mit teilweise schon kostümierten Comicfans rund um das gesamte Gebäude. Während im Untergeschoss in einer 1 km langen durchgehenden Halle eine bunte Mischung aus Bazar, Flohmarkt und Fachmesse herrscht, können zeitgleich noch Vorträge, Diskussionen, Cosplay, Rollenspiele, Filme, Kostümwettbewerbe und vieles mehr in knapp 20 Sälen besucht werden. Wer will kann sich auch von Freitag bis Sonntag jeweils den ganzen Tag in die 6.500 Plätze fassenden Halle H erste Häppchen aus den neusten Erzeugnissen aus Hollywood reichen lassen.

Seit 1999 besucht Heiner Lünstedt den Comic Con. Wenige Tage danach berichtet er von der diesjährigen Großveranstaltung der populären Kultur. Er hat außerdem noch Reiseimpressionen aus Los Angeles mitgebracht wo er die Universal Studios aufsuchte aber auch von den Aktivitäten einiger Kriegsveteranen beeindruckt war, die direkt am Santa Monica Pier ein “Irac War Memorial“ errichtet haben.

Außerdem wird es noch einen Rückblick auf das diesjährige Münchner Comicfestival geben.


Comics lesen!

Fester Bestandteil des Programmes ist die Expertenrunde “Comics lesen!" die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht. Regelmäßig und kontrovers wird Gastgeber Heiner Lünstedt mit Rainer Schneider ("Comicaze") dem Kommunikationswissenschaftler und Comicforscher Ralf Palandt, und dem exkommunizierten Donaldisten Michael Kompa über aktuelle Comics diskutieren.

Diesmal geht es um zwei aktuelle Comics die sich auf höchst unterschiedliche Art mit dem Thema Krieg auseinandersetzen.

Nachdem er sich in “Der Aufschub“ und in “Von Dieben und Denunzianten“ Geschichten vor dem Hintergrund des von Deutschen besetzten Frankreichs im Zweiten Weltkrieg erzählte, geht Jean-Pierre Gibrat in seinem neuesten Werk noch etwas weiter zurück in der Zeit. Äußerst sensibel in stimmungsvoll mit Aquarellfarben kolorierten Bildern wird in "Mattéo" (Salleck) erzählt, wie der Titelheld darunter leidet, dass er nicht mit den jungen Franzosen in den Ersten Weltkrieg ziehen muss, da er gebürtiger Spanier ist. Die Bevölkerung des kleinen Dorfes in Süden Frankreichs schneidet den jungen Mann und die von ihm angehimmelte Juliette wendet sich noch stärker einem Nebenbuhler zu, der als Offizier in den Krieg zieht. Mattéo erhält zwar eindringliche Briefen seines Freundes Paulin, der ihm den Horror an der Front schildert und ihm schreibt, dass er “wirklich saudumm“ wäre, wenn er nicht da bleiben würde, wo er gerade ist. Dennoch meldet Mattéo sich schließlich freiwillig...

Der Autor David Brin hingegen erzählt in "The Life Eaters" (Cross Cult) wie es in einem Paralleluniversum den Nazis gelang, gerade als sie den Zweiten Weltkrieg zu verlieren drohten, durch die Unterstützung von nordischen Göttern das Ruder noch einmal herumzureißen. Er entwickelte dabei eine teilweise etwas kranke Phantasie und schildert die Konzentrationslager als Orte an denen die “Todesqualen der menschlichen Opfer“ durch eine “Industrialisierung von Magie“ zur Produktion von Überwesen genutzt wurden. Die beeindruckenden oft an Gemälde erinnernden Bilder stammen von Scott Hampton, dessen geschmackssichere und dezente Darstellung dazu beiträgt, dass aus “The Life Eaters“ letztendlich doch deutlich mehr wurde als eine weitere plumpe “Die Nazis haben den Krieg gewonnen“-Horrorstory.


Die Trickfilm-Experten Matthias Schäfer und Peter Savee werden sich ein zweites Mal dem Animator, Drehbuchautor und Regisseur Frank Tashlin ("The Girl Can't Help It") widmen. Tashlin, der es vom Trickfilmer aus dem "Looney Tunes"- und Disney-Umfeld zum Spielfilmregisseur und Komödien-Experten brachte ohne seine Herkunft zu verleugnen.
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