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Alt 23.08.2016, 16:29   #10  
Servalan
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The Fountainhead / Ein Mann wie Sprengstoff (USA 1949), Drehbuch: Ayn Rand nach ihrem gleichnamigen Roman Der ewige Quell (1943), Regie: King Vidor, 114 min

Ayn Rand ist die Säulenheilige der Extremlibertären, und ihr Roman über einen Architekten zählt mit einer Auflage von über 6,5 Millionen Exemplaren zu den Longsellern. Rand feiert Künstler und Unternehmer als bessere Herrenmenschen, die sich über gewöhnliche Gesetze hinwegsetzen dürfen sollten, denn der Plebs wird als dumm und stumpf verachtet.
Obwohl Rand als vehemente Predigerin des "Show, don't tell!" unter anderem von Vince Gilligan (Breaking Bad) bewundert wird, ist der Roman für das überlange Plädoyer seines Helden am Ende (10 eng bedruckte Seiten) berüchtigt.

1922 versiebt der Architekturstudent Howard Roark sein Examen an der Hochschule, weil er die konventionellen Prüfungen verachtet, die sich an vergangenen Epochen orientieren und die Möglichkeiten moderner Baustoffe (Zement, Glas, Plastik) nicht erkennen wollen.
In den nächsten 20 Jahren wirkt Roark teilweise als Pionier, muß aber immer wieder heftige Rückschläge (auch finanzieller Art) inkaufnehmen.
Dennoch bleibt er stur und ordnet sich niemandem unter, sondern tut, was er für richtig hält.

Angelpunkt der Story in Film und Roman ist der Bau eines Hochhauses in New York City. Als sich der Bauherr über Roarks Pläne hinwegsetzt, schleicht sich Roark nachts auf den leeren Bau und sprengt ihn.

Ayn Rand hat den fiktiven Howard Roark erkennbar an den Architekten Frank Lloyd Wright (1867-1957) angelehnt. Der jüdische Architekturkritiker Ellsworth Monkton Toohey wurde von Harold Laski (1893-1950), Lewis Mumford (1895-1990) und Clifton Fadiman (1904-1999) inspiriert.

Geändert von Servalan (24.08.2016 um 02:57 Uhr)
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