Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.03.2019, 12:47   #572  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 689
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Spinne (Williams) 122
Noch ein kurzer Nachtrag von mir dazu. Ich habe 122 und 123 nur in Sammelbänden. Ob die Hefte damals bei mir auch nicht am Kiosk ankamen oder ob ich einfach gerade zu wenig Taschengeld hatte, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls hatte ich vom Tod Gwen Stacys zuerst durch Rückblenden oder Bemerkungen in späteren Heften erfahren. Erst Monate später kam ich dann durch zwei Superbände 46 zu den beiden Ausgaben.

Ich kann mich eigentlich heute noch ein bisschen über die Story ärgern, nicht wegen Gwens Tod, sondern über die Aussage des Kobolds, dass man schon während eines Falls von der Brücke sterben würde. Das ist natürlich Unsinn (irgendwo habe ich mal ein Interview mit Conway gelesen, der einräumte, das nur erfunden zu haben, damit die Spinne nicht irgendwie Mitschuld am Tod von Gwen trägt), aber damals als Kind hatte ich das tatsächlich geglaubt. Und dann gerätselt, warum die Spinne in fast jedem Heft bisher irgendjemanden, der gerade aus einem Fenster gefallen war, mit ihrem Netz retten konnte (z.B. auch sich selbst). Dieses "Snap", was einen Genickbruch andeuten sollte, hatte ich damals sicher nicht bemerkt, es wird ja auch nicht weiter thematisiert.

Die Story ist natürlich wegen des Endes legendär, da kann man über bestimmte Schwächen hinwegsehen (welchen Sinn die Grippe der Spinne haben soll, ist mir auch nicht klar; zudem wirkt dieses wiederkehrende Motiv - wie das Kryptonit bei Superman - langsam ausgelutscht).

Ein paar Schludrigkeiten von Williams: auf Seite 19 ist die Kutte des Kobolds in zwei Bildern weiß statt lila. Der Druck ist sehr schlecht, manche Bilder sehen regelrecht verschwommen aus. Ein paar Wörter waren der Übersetzerin offenbar unbekannt (frisky z.B. wird mit frustriert übersetzt, ist aber eher das Gegenteil, also ausgelassen oder übermütig), aber es gibt keine großen Stilblüten.

Auf Seite 12 besteht die obere Seitenhälfte aus einem großen Panel mit Gesichtern, an die sich Osborn erinnert. Im Vergleich zum Original fehlen bei Williams ein paar, z.B. Tante May und Flash. Seltsam, Williams hat doch sonst keine Bildteile entfernt. Ob da schon geänderte Druckvorlagen aus USA gekommen sind?

Was mir gut gefällt, sind die vielen Hintergründe mit New Yorker Architektur (auch die Brooklyn Bridge unter falschem Namen). Dafür war wohl zum großen Teil Tony Mortellaro zuständig, der wieder in einigen Bildern seine Teilsignaturen untergebracht hat ("Mor", "Back", "aro").
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten