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Alt 14.12.2018, 18:18   #434  
Peter L. Opmann
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Ort: Hessen
Beiträge: 5.567
Spinne (Williams) 95

Erscheinungstermin: 10/1977

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 94
2) Mighty Thor # 129

Story-Titel:
1) Flügel des Todes!
2) ohne Titel (Das Urteil von Zeus!)

Original-Storytitel:
1) On Wings of Death!
2) The Verdict of Zeus!

Zeichnungen:
1) John Romita / Sal Buscema
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee



Es folgt eine überraschend wenig überzeugende Ausgabe. Die Episode mit dem Käfer wirkt schematisch, denn die Hälfte der Story wird einem Rückblick auf die Anfänge der Spinne gewidmet. Das Duell von Spinne und Käfer kann dann nur noch im Schnelldurchgang abgehandelt werden. Eine Besonderheit ist, daß die Spinne Tante May aus den Fängen des Käfers retten muß, aber viel machen Lee und Romita nicht daraus. Inker ist nun Sal Buscema, was zu diesem Heft paßt, weil er in den 70er Jahren ebenfalls ziemlich schematisch arbeitete (gut gefällt mir in dieser Zeit seine Arbeit am Hulk).

Der Flashback läuft vor Peters innerem Auge ab, während er vom Flughafen zurück in die Stadt, vorbei am Daily Bugle, wo er Betty Brant begegnet, über eine der großen Brücken und schließlich zum Häuschen von Tante May und Anna Watson läuft. Ob sich dieser Weg im realen NY rekonstruieren ließe, weiß ich nicht. Man erlebt noch einmal den Biß der radioaktiven Spinne, wie Peter seine Superkräfte entdeckt, sein Kostüm entwickelt und in einer TV-Show groß herauskommen will. Wir sehen den Mord an Onkel Ben, einen Reigen von Schurken, gegen die die Spinne anschließend antrat, seine Geschäftsbeziehung zu Jonah Jameson und schließlich die Galerie seiner Freunde und Bekannten. Ob es einen bestimmten Grund gab, die großen Linien der Spinne-Story in Erinnerung zu rufen, oder ob man einfach dachte, es gebe inzwischen zu viele Leser, die die Origins nicht mehr kennen, weiß ich nicht.

Zusammen mit Tante Mays Haus kommt auch gleich der Käfer (tauchte mal in „Spinne“ # 23 auf) in Sicht. Anders geht es kaum, weil nur noch neun Seiten übrig sind. Peter bemerkt ihn nicht; er erfährt aus der Zeitung, daß der Bösewicht aus dem Knast ausgebrochen ist (naheliegend). Und er ist bereits wieder als Verbrecher aktiv. Eine kleine Besonderheit hat sich Lee einfallen lassen: Der Käfer bricht nur in völlig unbedeutende Läden ein, allerdings direkt in Tante Mays Nachbarschaft (welch ein Zufall). Was hat das wohl zu bedeuten? Peter gönnt sich erstmal ein Nickerchen auf der Couch, wird aber von einem bösen Traum geplagt und springt auf, um seinen Gegner unschädlich zu machen. Tante May wird beim Einkaufen prompt vom Käfer gekidnappt. Als die Spinne ihn stört, läßt er seine Geisel fallen, aber mit einem Auffangnetz überstehen beide den Sturz. Tante May ist von der Spinne jedoch mindestens so schockiert wie vom Käfer. Das Ende vom Lied: Der Kampf verlagert sich zu einem Hallenbad. Die Spinne schubst den Käfer ins Wasser, wo er kampfunfähig ist. In Gestalt von Peter eilt sie an die Seite ihrer Tante, die den Zwischenfall offenbar unversehrt überstanden hat. Peter sieht in der Rettung eine gewisse Wiedergutmachung für den Tod von Onkel Ben. Nachzutragen wäre: Über die kleinen Läden wollte der Käfer an einen nebenan befindlichen großen Tresor herankommen – ein nicht sehr raffiniertes kriminalistisches Rätsel.

So mittelmäßig hatte ich diese Ausgabe gar nicht in Erinnerung. Nachdem ich einiges von „Marvel Team up“ gelesen habe, sehe ich nun hier manches vorgezeichnet. Das ist „Die Spinne“, wie ich sie nicht mag. Zu allem Überfluß gibt es außer der Checkliste – ohne Editorial – auch keine redaktionellen Seiten, die gegebenenfalls mein Interesse wecken könnten.

Geändert von Peter L. Opmann (25.04.2019 um 14:37 Uhr)
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