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Alt 01.08.2020, 16:00   #15  
Durango
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Außerdem waren Originalzeichnungen auch, oder gerade für den Zeichner nichts besonderes. Hal Foster hat seine Eisenherz Originalseiten verschenkt bis er gemerkt hat, daß damit ein schwungvoller Handel betrieben wurde, da erst hat er es gelassen.

Etliche Zeichner hatten zu ihren Originalen eine völlig andere Einstellung als heute üblich. Ich kann mich an eine Aussage erinnern, daß ein Künstler gesagt hat "Was soll ich mit den Originalen,ich kann mir die doch jederzeit wieder zeichnen,wenn mir danach ist".

Relevant wurde das wohl erst bei den frankobelgischen Comics. Die waren so aufwendig gezeichnet, das der Künstler teilweise mehrere Wochen pro Seite benötigte Die wollten die dann natürlich zurück haben. Außerdem wurden in Frankreich und Belgien die Künstler auch für Neuauflagen korrekt noch einmal bezahlt. Schrotthändlermethoden wie bei Kauka und Lehning wo Comics einfach ins Ausland ohne Wissen des Künstlers verscherbelt wurden (Lehning) oder wie bei Kauka wo der Chef himself in Originalzeichnungen von z.B
Franquin herumgeschmiert hat ("Das muß so gezeichnet werden und dieses zeichnen Sie so, dann kann daraus etwas werden") waren in Frankreich nicht üblich.

Auch andere namenhafte Künstler waren "hocherfreut" von Gutherrenmensch Kauka erklärt zu bekommen wie Comics gehen.

Wie schon oben beschrieben waren die Künstler froh wenigstens die vereinbarte Kohl für ihre Arbeit zu bekommen, da hatte sich die Frage nach den Originalen wohl erledigt.
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