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Alt 11.01.2019, 23:11   #473  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 106

Erscheinungstermin: 3/1978

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 105
2) Mighty Thor # 134

Story-Titel:
1) Der Spinnentöter!
2) ohne Titel (Die Menschenzüchter!)

Original-Storytitel:
1) The Spider Slayer!
2) The People Breeders!

Zeichnungen:
1) Gil Kane / Frank Giacoia
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee



Hätte nicht gedacht, daß Stan Lee nochmal als Autor zurückkehrt. Es ist aber nur für wenige Ausgaben, bevor Gerry Conway übernimmt. Es handelt sich um eine dreiteilige Geschichte über Professor Smythe und einen weiteren seiner Roboter (siehe „Spinne“ 27 und 59, einen Vorläufer gab’s schon in # 8). Wie das bei ihm üblich ist, beginnt Lee mit einer umfangreichen Einleitung, bevor er zur Jagd des Spinnen-Roboters übergeht. Die Zeichnungen von Gil Kane finde ich einerseits furios, andererseits sehen einige Figuren – Tante May, Harry Osborn, Flash, Randy Robertson, auch Gwen – sehr fremdartig aus. Da war ich dann 1978 doch froh, daß in der folgenden Ausgabe John Romita als Penciller zurückkehrte.

Meint das Lee etwa ironisch-hintersinnig, wenn er Peter Parker sich zu Beginn freuen läßt, daß er aus dem „wilden Land“ zurück ist? Wir haben hier jedenfalls wieder eine eher traditionelle Story vor uns. Peter verwandelt sich gerade auf einem Hochhausdach in die Spinne. Dann bemerkt er beim Herumschwingen eine Studentendemo. Die Demonstranten protestieren gegen den Daily Bugle. Verleger Jonah Jameson kommt hinzu und fängt mit Randy Robertson einen Streit an – Establishment gegen aufbegehrende Jugend. Die Spinne greift ein und hängt JJJ an einen Fahnenmast. Dann macht sie sich eilig auf den Heimweg, denn es steigt eine Willkommensparty für Harry, der nach seiner Drogensucht aus dem Krankenhaus zurückkehrt. Auch Flash Thompson kommt zu dieser Party; sein Militärdienst in Vietnam ist endgültig vorbei (in USA erschien die Story 1972).

Jonahs Haß auf die Spinne ist noch ein bißchen gewachsen. Er sucht Smythe auf, der einen neuen, natürlich noch tödlicheren Roboter, diesmal in Form einer (relativ realistischen) Spinne, konstruiert hat. Er wird wie zuvor von Jonah per Fernbedienung gelenkt. Der wartet nicht lange und setzt den Apparat auf den Netzschwinger an. Tatsächlich ist er noch gefährlicher als die beiden Vorgängermodelle (die die Spinne allerdings jeweils ausschalten konnte). Diesmal scheint der Roboter überlegen zu sein; er treibt die Spinne in einen bestimmten Raum, in dem eine Menge Computer stehen. Jonah merkt inzwischen, daß der Roboter ihm überhaupt nicht gehorcht. Tatsächlich gehorcht er Smythes Befehlen. So stiehlt er ein nicht näher bezeichnetes Computerteil, auf das es Smythe abgesehen hatte.

Die Spinne verläßt, vorerst besiegt, den Computerraum und wird dabei von der Polizei beobachtet – so hatte es Smythe offenbar geplant. Wichtig ist noch, daß Smythe die ganze Stadt mit Kameras bestückt hat. So kam er der Spinne schnell auf die Spur, und mit deren Hilfe kann er nun verfolgen, wie die Spinne, nachdem sie sich von der Niederlage gegen den Roboter erholt hat, sich in Peter Parker zurückverwandelt. Es sieht so aus, als sei die Geheimidentität nun endgültig flöten.

Mit einem Urteil über diese Handlung will ich lieber noch warten. Zur Grafik habe ich schon etwas gesagt. Bleibt noch festzuhalten, daß diese Spinne-Story nun wieder 22 Seiten lang ist. Acht Seiten nimmt die „Thor“-Zweitstory ein. Für Redaktionelles ist also in diesem Heft kein Platz. Auf dem Backcover ist die Sea-Monkeys-Werbung.

Geändert von Peter L. Opmann (25.04.2019 um 14:40 Uhr)
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