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Alt 04.10.2017, 01:41   #4  
Retro
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IRON MAIDEN - BRAVE NEW WORLD (2000)



Die Rückkehr von Bruce Dickinson bringt uns nach zwei Jahren wieder eine wieder etwas progressiv angehauchten Platte mit einigen langen Songs.
Abwechslung wird hier großgeschrieben, Melodie und Härte finden perfekt zusammen- und Dickinson's Stimme ist wie üblich über jeden Zweifel erhaben.
Insgesamt gesehen könnte "Brave New World" musikalisch als der direkte Nachfolger von "Somewhere in Time" durchgehen.
Auch hier gibt es wieder Keyboards, aber niemals aufdringlich, sondern wohlüberlegt eingesetzt.
Gleich als Opener wird mit "The Wicker Man" wieder eine Filmvorlage vertont, "Out of the Silent Planet" basiert auf "Forbidden Planet" (Alarm im Weltall).
"The Mercenary" wurde wohl von "Predator" inspiriert.

Meine Favoriten: Die komplette Platte!

10/10

IRON MAIDEN - DANCE OF THE DEATH (2003)



Zum ersten Mal in der Maiden-Historie schaue ich mir das Cover an- und denke mir: Vielleicht sollte ich die Scheibe mal auslassen...
Hören wir mal rein. Der Opener "Wildest Dreams" kommt kurz und knackig daher, das folgende "Rainmaker" hat einen fiesen Ohrwurm-Refrain.
Überhaupt ist "Dance of Death" wieder ein größtenteils hochklassiges Album geworden- die progressive Ausrichtung ist auch hier vorhanden.
Man darf sich nur vom Cover nicht abschrecken lassen (und schaltet am besten vor dem letzten Song den CD Player aus).
Diesmal hat sich übrigens kein einziger Film-Track eingeschlichen, dafür gehen die Texte stärker in Richtung Kriegsgeschichte.
Die Höchstwertung vergeigt lediglich "Journeyman", ein unglaublich öder Akustik-Song am Ende.

Meine Favoriten: Rainmaker, No more Lies, Dance of Death, Paschendale

9/10

IRON MAIDEN - A MATTER OF LIFE AND DEATH (2006)



Das Cover zeigt schon, wohin die Reise textlich gesehen geht. Kriegsthemen prägen "A matter of Life and Death" wie kein Album zuvor.
Die Platte startet mit einem klassischen Maiden-Uptempo Song, "DIfferent World", dessen Refrain mich allerdings schon seit dem ersten hören nervt.
Musikalisch gibt es danach kaum Überraschungen-
die zuletzt eingeschlagene Prog-Metal Richtung mit meist überlangen Songs und Keyboards wird erwartungsgemäß weiterhin gespielt und noch verfeinert.
Mir persönlich wird es teilweise schon zu progressiv, was manche Titel wie "Brighter than a thousand Suns" für meine Ohren eher anstrengend macht.
Dass "The longest Day" nebenbei auch ein Filmtitel ist, darf als Zufall bezeichnet werden- in Lied wie Film geht es um die Landung der Alliierten
am 6.6.1944 in der Normandie, welcher von Generalfeldmarschall Rommel damals als "längster Tag" im Krieg bezeichnet wurde.

Meine Favoriten: These Colours don't run, Out of the Shadows, The Reincarnation of Benjamin Breeg, The Legacy

7/10

IRON MAIDEN - THE FINAL FRONTIER (2010)



"The Final Frontier" nenne ich immer meine "Überraschungs-CD". Gekauft, in den Player geschmissen- und eigentlich schon gedacht das war's mit Maiden...
Der Opener ist, wie sein Titel, zweigeteilt: "Satellite 15... The Final Frontier". Laufzeit: Fast 9 Minuten.
Die erste Hälfte dachte ich, da ist 'ne falsche CD drin. Kodo auf Drogen oder so. Fürchterlich.
Nach ziemlich genau der Hälfte folgt ein Break- und aus dem Nerv-Sound wird ein klassischer Maiden-Song, wenn auch eher ein recht beliebiger.
Ehrlich: Das war der schlechteste Opener, den man sich vorstellen kann. Erst recht für eine Band wie Iron Maiden. Warum???
Mit Song Nummer 2 ändert sich dann meine Meinung- "El Dorado" gehört seit dem ersten hören zu meinen absoluten Maiden-Favoriten.
Wie übrigens auch der mit 11 Minuten recht lange Rausschmeisser "When the wild Wind blows". Diese beiden Songs alleine sind schon den kauf wert!
Insgesamt gesehen würde ich sagen, die Scheibe ist in etwa seinem Vorgänger ebenbürtig.
Nicht alles entspricht meinem Geschmack, aber ein paar richtig gute Songs sind durchaus auch vertreten. Auch zwei meiner Favoriten im Gesamtwerk.
Auffällig ist vor allem, dass inzwischen beinahe jeder Song Überlänge hat, Kurz & Knackig gibt es hier nicht mehr.
Thematisch gibt es hier, passend zum Cover, hauptsächlich Fantasy und Science Fiction-Themen auf die Ohren.

Meine Favoriten: El Dorado, Mother of mercy, The Alchemist, The Talisman, When the wild Wind blows

7/10

IRON MAIDEN - THE BOOK OF SOULS (2015)



Der Begriff "Überlänge" kriegt hier eine neue Dimension: 11 Songs mit insgesamt 92 Minuten auf 2 CD's.
Alleine der letzte Song der Platte "Empire of the Clouds" kommt mit 18 Minuten daher...
Aber: Maiden können es noch! Oder wieder. Trotz inzwischen stark Prog-lastiger Ausrichtung sind auch genügend härtere und flotte Parts vertreten.
Hier stimmt die Mischung erstmals wieder durchgehend, auch wenn man wohl wirklich ein paar durchläufe braucht, bis das Gesamtwerk bei einem ankommt.
Beim ersten hören tut man sich etwas schwer die Highlights rauszuhören- man findet aber auch keine Lückenfüller. Ging zumindest mir so.
Inzwischen ist "The Book of Souls" in meiner Hitliste ziemlich weit oben!
Bemerkenswert ist auch das Cover: Beinahe schon schlicht kommt es daher- und nach vielen Jahren mal wieder mit dem alten, originalen Bandlogo.
Schon lange nichts mehr Filmlastiges gehört? Stimmt. Auch hier nicht.
Aber immerhin ist "Tears of a Clown" eine Hommage an den 2014 verstorbenen Schauspieler Robin Williams.
Die erstmals deutlich längere Wartezeit auf neues Futter von Iron Maiden hat sich definitiv gelohnt!

Meine Favoriten: Die komplette Platte!



Iron Maiden haben es am Ende doch noch geschafft, von einer, wenn nicht sogar DER "klassischen" Heavy Metal-Band,
zum überzeugenden Progressive Metal zu wechseln.
Wenn auch der erste Versuch in dieser Richtung meiner Meinung nach schon fast eine Katastrophe war...
1988 war dafür der Schritt vom Vorgänger weg zu massiv- oder die Songs zu sehr mit zu auffälligen Keyboards zugekleistert. Eigentlich beides.
Egal. Das Fazit bleibt: Up the Irons!

Geändert von Retro (04.10.2017 um 03:36 Uhr)
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