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Alt 21.03.2020, 07:52   #161  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 33




Diese sehr gelungene Ausgabe beginnt mit einem wirkungsvollen Cover. Bisher war es meist schwierig, gleich vier Superhelden in der Auseinandersetzung mit womöglich mehreren Gegnern zu zeigen, obwohl das Jack Kirby gelegentlich auch schon gelungen ist - # 5, 6 und 8 fand ich ganz gut, ebenso # 17, 22, 24, 26 und 29. Aber dieses Cover faßt wirklich die Idee der Story in einem Bild zusammen und erzählt eine Geschichte. Im Inneren des Baxter Buildings feiern Reed, Sue und Johnny irgendwas (wir werden gleich sehen, was). Ding blickt zufällig aus dem Fenster und wird im selben Moment von Kleisterpeter kampfunfähig gemacht. Da draußen braut sich etwas zusammen, eine nie gekannte Bedrohung für die FV. Medusa läßt sich mit ihrem Haar von irgendwo herunter; auch Kleisterpeter hängt an ihrem Haarschopf (daß er irgendwie an ihrem Körper hängt, hätte die Zensur sicher nicht zugelassen). Sandmann klettert von unten herauf, und der Zauberer schwebt heran. Ich bin geneigt zu sagen: Das erste wirklich dramatisch inszenierte FV-Cover.

Die Story finde ich ebenfalls sehr gut gelungen. Wieder einmal werden die FV als Berühmtheiten vorgestellt: Reed und Sue geben ihre Verlobung bekannt und die (Klatsch-)Presse flippt aus. Ein kleiner Gag mit der Yancy-Street-Bande wird eingebaut (gab es auch schon, aber der Witz ist wirkungsvoll eingestreut). In der Zwischenzeit formieren sich die Furchtbaren Vier. Sandmann ist ein alter Gegner der Spinne. Kleisterpeter ist sein Gefängniskumpel. Der Zauberer war wohl ursprünglich Sparringspartner der menschlichen Fackel. Medusa bekommt sogar eine kleine Origin-Story, obwohl die später umgeschrieben und Medusa Mitglied der Nichtmenschen wird. Hier wird nicht betont, daß diese Superschurken den FV angeblich haushoch überlegen sind (wie das bisher oftmals war). Der Leser reimt sich selbst zusammen, daß das ein Kampf auf Biegen und Brechen werden dürfte.

Reeds und Sues Verlobungsparty wird angenehm unspektakulär in Szene gesetzt, obwohl fast alle damals existierenden Marvel-Helden zu Gast sein dürften (auch die Spinne hat einen Mini-Auftritt). Die Gäste verabschieden sich, und dann startet der Angriff der Furchtbaren Vier. Ziemlich schnell gelingt es ihnen, auch dank des Überraschungsmoments, drei Teammitglieder außer Gefecht zu setzen – Johnny, die Fackel, hat sich nach der Feier verdünnisiert, um sich einen neuen Sportwagen anzusehen. Übersehen wurde auch Dings Freundin Alicia Masters, die die Fackel warnen kann. Reed, Sue und Ding werden derweil mit Antigrav-Scheiben in die Stratosphäre geschickt, wo sie unweigerlich ersticken werden. Aber die Fackel rettet sie gerade eben noch. Zurück auf der Erde kommt es zum zweiten Duell mit den Furchtbaren Vier, und nun können die FV ihre Fähigkeiten ausspielen und ihre Feinde in die Flucht schlagen.

Anders als ich das in Erinnerung hatte, wagt sich Marvel nicht an einen richtigen FV-Mehrteiler, sondern bringt die Furchtbaren Vier erst im übernächsten Heft zurück. Das Abenteuer bleibt weitgehend in sich abgeschlossen. Chic Stone bleibt noch zwei weitere Ausgaben als Inker an Bord, aber in diesem Heft schwächelt er in meinen Augen ein wenig. In einzelnen Panels sehen sich die FV nicht sonderlich ähnlich (Sue hat auch schon wieder eine neue Frisur). Ich habe zudem den Eindruck, daß Kirby hier in der Darstellung dramatischer Posen einen Schritt weitergeht und Stone ihm sozusagen manchmal nur mühsam folgen kann. Aber im großen und ganzen ist die Ausgabe hervorragend gezeichnet und auch geinkt.
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