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Alt 12.10.2021, 08:56   #7  
Chouette
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Zitat von Nante Beitrag anzeigen
ein Don, der nur noch ein Schatten des letzten Jahrgangs ist (Ich sage nur Meckern und sich von Califax besiegen zu lassen.) und seine zunehmende Unfähigkeit durch immer stärkere und mosaikuntypische Brutalität ausgleicht.
Da muss ich jetzt noch mal drauf eingehen:
Ich fand gerade den Don in diesem Jahrgang eine ausgezeichnete Figur. Richtig, er zeigt ein anderes Gesicht als im 82er Jahrgang. Aber das ist erzählerisch durchaus nachvollziehbar. Er war in jedem der drei Jahrgänge anders konzipiert. Seinen Höhepunkt hatte er auch nach meinem Empfinden im Jahrgang '82. Aber wenn Dräger den Don genau so hätte weitermachen lassen, wäre es ziemlich schnell einfallslos geworden, wenn er immer wieder durch gedankenschnelle Stimmungswechsel die Situation gemeistert hätte. So hatte er noch einen typischen Don-Moment, als er vom Kreuzfahrerhauptmann zum Moslem konvertierte. Aber ab dann ging's mit seinem Glück bergab, und das, so denke ich zumindest, war durchaus von Dräger so beabsichtigt. Es begann mit den Zweifeln des Sultans, setzte sich fort mit seiner Niederlage im Wettrennen gegen Califax, und ab dann ereilte ihn geradezu eine Pechsträhne (Sturz von der Pyramide, Schlangenbiss, Verschüttung in der Zikkurat), bei der man sogar Mitleid mit dem Don haben konnte. Der wollte ja eigentlich nur wieder nach Hause. Immer wieder gelang es ihm aber durch Glück und Schläue, das Ruder rumzureißen und sich wieder in Vorteil zu bringen. Das finde ich wirklich hervorragend erzählt. Man wusste als Leser nie, was als nächstes passiert, und durfte gespannt sein, wie es der alte Lump am Ende doch wieder schaffen würde.
Das war der Don bei seinem ersten langen Auftritt.

Seine Brutalität in Heft 12/83 war wirklich verstörend. Vielleicht hätte eine dezentere Farbwahl für Califax' Kopf das Ganze ein wenig abmildern können. Allerdings war das wohl auch ein Mittel Drägers, um sein vermeintliches Ende im selben Heft moralisch vertretbar zu verkaufen.
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