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Alt 23.12.2016, 10:20   #3558  
Peter L. Opmann
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Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn „Silver Surfer“ nicht vorzeitig eingestellt worden wäre. War es nicht so, daß Marvel die Entscheidung wegen angeblich schlechter Verkaufszahlen traf, die sich aber dann doch als gar nicht so schlecht herausstellten? Ich könnte mir vorstellen, daß die Serie deshalb gecancelt wurde, weil sie zu wenig Entwicklungsmöglichkeiten hatte. Silver Surfer paßte nicht so recht in die Marvel-Welt, jedenfalls die des Silver Age.

Er ist ein Held ohne soziale Bindungen. Zu seiner Freundin Shalla-Bal gibt es keine Verbindung. Auf der Erde kennt er niemanden und kann zu niemandem eine Beziehung aufbauen (einen kleinen Versuch gab es zumindest in der ursprünglichen FV-Saga, in der er auf Alicia Masters trifft). In seiner eigenen Serie gibt es ja dann den Geologen, bei dem er wohnt, aber diese Storyline erwies sich auch nicht als tragfähig.

Auch mit seinem Superheldendasein ist relativ wenig anzufangen. Was kümmern ihn als absolutem Außenseiter irgendwelche irdischen Super-Konflikte? Wie kann er motiviert werden, sich für das Gute – oder für irgendwas – einzusetzen? Der Silver Surfer wird zwar – auch bereits bei den FV – von Dr. Doom besiegt und seiner Kräfte beraubt, aber ansonsten hat er eigentlich das Unbesiegbarkeits-Problem von Superman – wie das besonders gut in seiner Auseinandersetzung mit Thor und Loki zu sehen ist. Er taugt nur dazu, Bedrohungen galaktischen Ausmaßes von der Erde abzuwenden.

Es gab ja später nochmal eine Silver Surfer-Serie, die es auf fast 150 Ausgaben brachte. Die kenne ich nicht. Aber ich denke doch, er ist eigentlich für einzelne Auftritte prädestiniert, wie etwa in der Story, die für „Epic“ gestaltet wurde, oder in dem Moebius-Band. Oder man braucht ein anderes Konzept und einen deutlich veränderten Charakter.
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