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Alt 01.01.2010, 19:29   #138  
Carsten Laqua
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Die wichtigste Frage ist doch: Wozu braucht man einen Comicverein?

Der Geselligkeit wegen? Nö, zumindest wer in Berlin (schon immer Vorreiter bei vielen Trends und eben auch in der Comicszene!) oder anderen Ballungsräumen wohnt, braucht keine Internet-Foren, um sich über sein Hobby auszutauschen. Und treffen kann man sich auch ohne Vereinsmeierei zu betreiben, was von den, im GuideNet aktiven schon hinlänglich bewiesen wurde.

In der Vergangenheit hat die INCOS dreierlei produziert:

1.) In der Pionierzeit der Comicszene "Mitteilungen", also frühe Fanzines, die Infos zum Thema Comics verbreiteten. - Das dürfte heute angesichts so grandioser (nun ja...) Zeitschriften wie "Sprechblase", "Comixene" (gibt's die noch?), "Sammlerherz" etc. nicht mehr nötig sein. Zwar haben all diese Blätter eines gemeinsam, nämlich daß sie weitgehend nur nettes "Fangeschreibsel" verbreiten, aber aus Geldmangel keinen professionellen Comicjournalismus bieten, dennoch haben die Gründer der INCOS von so etwas nur träumen können. Abgesehen davon finden Comic-Themen in den anderen Medien heute einen erfreulichen Widerhall und das Internet als Quelle tut ein übriges dafür, daß die "Comicwelt" nicht auf ein neues Vereinsblatt wartet...

2.) Als quasi "Anhängsel" an Norbert Hethke und später Klaus Schleiter (Mosaik) wurden Varianten (neues Cover mit INCOS-Logo drauf, mal ein Druck dazu, mal 4 Seiten mehr mit Skizzen etc.) von Publikationen geschaffen, die es von den Verlagen ja sowieso schon gab. Wer sich als Sammler darüber freut, und sei es nur, weil er für seinen Jahresbeitrag ein vermeintlich teures, weil limitiertes Produkt bekam, war sicher glücklich. Heute hat man meiner Meinung nach dafür Verlage, die sowieso jede Möglichkeit nutzen, um mit Variant-Covern etc. den Sammlermarkt optimal abzuschöpfen.

3.) Die INCOS hat tatsächlich auch schwer zugängliches Material nachgedruckt und es so vielen Sammlern überhaupt erst ermöglicht, einmal die drei Supermann-Ausgaben von 1950, die "3 Bills" etc. zu sehen. In diese Rubrik gehört auch der neue Lurchi-Band. Meiner Meinung nach ist das genau das, wofür man solch einen Verein nutzen sollte: Dinge nachzudrucken, die bisher nicht vollständig oder nur schwer zugänglich vorhanden waren.

Nun braucht ein Verein, der publizieren will schon aus Geldgründen immer auch Mitglieder, die einfach nur dabei sind, um zu "kaufen". Wichtiger aber wären Mitglieder, die sich mit Ideen und TATEN einbringen. Daran wird sie unsere veraltete Satzung sicher nicht hindern.... Und die neuen Medien bieten natürlich auch die Möglichkeit, von verschiedenen Orten aus zusammenzuarbeiten.

Geändert von Carsten Laqua (01.01.2010 um 19:35 Uhr)
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