Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 14.02.2016, 10:37   #79  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
Benutzerbild von Detlef Lorenz
 
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.487
Nummer 10

Trenck der Pandur – Das Gespensterregiment





Erneut sehen wir im vorliegenden Heft – kriegerische – Episoden, hier aus dem österreichischen Erbfolgekrieg, der ab 1740 in Mitteleuropa tobte. Franz von der Trenk, stets und auch hier nur Trenk der Pandur genannt, war mit durchaus erfolgreichen Unternehmungen auf Seiten Maria Theresias, der Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches, daran beteiligt. Seine sogenannten Panduren, Männer aus den grenzlanden Österreichs, waren kein Volksstamm, sie gehörten verschiedenen Nationalitäten an. In Schlesien gegen die Preußen eingesetzt, in der Oberpfalz, häufig in Bayern, sorgten sie nicht nur für Verwirrung, sondern beschäftigten ganze gegnerische Truppenteile. Leider waren sie ziemlich disziplinlos, plünderten bei Freund und Feind und Trenk musste sich mit Exekutionen der übelsten Plünderer Disziplin verschaffen.





So ungefähr wie oben der geschichtliche Hintergrund beschrieben, zeigt Herbert Hahn das alles im Heft, flott gezeichnet, klare Linien, weswegen die partielle rote Farbgebung nicht so störend wirkt. Trotzdem erscheinen mir seine Zeichnungen hier etwas zu glatt. Er zeigt Trenk als glühenden Anhänger Maria Theresias, der mehrmals Verhaftet wird, aber immer wieder frei kommt. Trenk und seine Panduren werden verharmlost, regelrecht verherrlicht. Das war´s dann auch schon, auch hier wieder ein offenes Ende.

Wem es aufgefallen ist, der Hefttitel schreibt Trenk mit ck, im Heft gelegentlich mit k - was wohl richtig ist - und auch ck.

Wer von den damaligen Kindern und heutigen erst recht, kannte eigentlich Trenk. Mit diesem Titel war anscheinend die Elternschaft die anvisierte Käuferschicht für ihren Nachwuchs. Schließlich sahen sie ab 1940 den erfolgreichen Film „Trenk der Pandur“ mit dem Publikumsliebling Hans Albers.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten