Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.06.2018, 12:19   #156  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.474
Spinne (Williams) 32

Erscheinungstermin: 4/1975

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 31
2) Tales to Astonish # 96

Story-Titel:
1) „Wenn das mein Schicksal ist…!“
2) Irgendwo liegt die Schädel-Insel! (Teil 2)

Original-Storytitel:
1) If this be my Destiny…
2) Somewhere stands Skull Island!

Zeichnungen:
1) Steve Ditko
2) Bill Everett / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee
2) Raymond Marais



Da ich „Die Spinne“ noch nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen habe, ist mir diese Ausgabe bisher nicht großartig aufgefallen. Ich kenne sie seit etwa 1977 aus einem Superband. Vordergründig tut sich in dieser Story nicht sehr viel – die Spinne liefert sich ein paar Scharmützel mit einer kostümierten Verbrecherbande, die vom mysteriösen „Meister-Planer“ befehligt wird und im letzten Heft schon mal kurz auftauchte. Abgesehen davon ist dies aber der Auftakt eines Dreiteilers, und es werden hier einige Handlungsfäden begonnen, die noch wichtig werden. Zudem haben wir hier den ersten Auftritt von Gwen Stacy, Peter Parkers tragischer Geliebter. Allerdings muß ich sagen, daß man „Spinne“ # 33 ganz gut ohne diese vorbereitende Ausgabe verstehen kann. „Spinne“ # 34 indes, den Höhepunkt dieses Abenteuers, habe ich erst relativ spät gelesen, also vielleicht vor 15 bis 20 Jahren.

Im Zusammenhang bekommt die vorliegende Ausgabe größeres Gewicht. Zu Beginn stiehlt die Bande des Meister-Planers ein radioaktives Gerät. Was dahintersteckt, wissen wir noch nicht. Die Spinne kommt hinzu und versucht, die mit einem Hubschrauber flüchtenden Gangster aufzuhalten. Wie beim letzten Mal wehren sie sich mit einem Betäubungsgas, aber die Spinne hat das erwartet und hält einfach den Atem an. Trotzdem kann sie ihre Gegner im Schach halten und bringt den Helikopter vermutlich über dem Hudson River zum Absturz, aber unter Wasser gelingt es der Bande zu fliehen. Vorher haben sie bereits das gestohlene Gerät ins Wasser des Hudson geworfen; es wird zu einer geheimnisvollen Unterwasserstation gebracht (die noch wichtig werden wird).

Damit war’s das vorerst mit der Meisterplaner-Bande. Peter Parker nimmt sein Privatleben wieder auf. Er bemerkt endlich, daß seine Tante May in einem sehr bedenklichen Zustand ist; der Arzt weist sie ins Krankenhaus ein. Peter kann kaum an etwas anderes denken als, wie sie wieder gesund wird und wie er die nötigen Medikamente bezahlen soll (obwohl noch völlig unklar ist, woran sie eigentlich leidet). Deshalb ist er an der Uni ziemlich geistesabwesend. Flash, Gwen und Harry Osborn (auch er hat seinen ersten Auftritt) kommt das überheblich vor. Gwen, die gleich als Schönheitskönigin ihres Gymnasiums vorgestellt wird, fällt auf, daß Peter wohl der einzige an der Uni ist, der nicht unbedingt bei ihr landen möchte. Das macht ihn in ihren Augen erst interessant. Es fällt ihr jedoch schwer, ihn nicht für hochmütig zu halten. Betty will, bevor sie Ned Leeds das Ja-Wort gibt, erst herausfinden, welches Geheimnis Peter Parker vor ihr verbirgt.

Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Peter will mit Fotos ein paar Dollar verdienen, aber in New York ist die Kriminalität völlig zum Erliegen gekommen (was man kaum glauben kann). Auch Jonah Jameson ist nervös: Ihm fehlen Sensationen, um seine Zeitung verkaufen zu können. Er schickt Frederic Foswell los, um den ungeklärten Diebstählen radioaktiver Gegenstände nachzugehen. In seiner Verkleidung als Klappe weist er die Spinne darauf hin, daß an einem Hafenpier ein Überfall geplant ist. Sie stößt hier tatsächlich erneut auf die Bande des Meisterplaners – wir sind inzwischen bereits auf Seite 17. Wieder setzen die Gangster ihr Betäubungsgas ein, aber diesmal trägt die Spinne vorsorglich Atemschutz unter ihrer Maske. Diesmal wird der Diebstahl von radioaktivem Material verhindert, aber wieder verschwinden die Gangster im Wasser. Der Meister-Planer will in der Unterwasserstation mit der Radioaktivität irgendwelche brandgefährlichen Sachen anstellen, und er stößt dunkle Drohungen gegen die Spinne aus. Zugleich liegt im Krankenhaus endlich Tante Mays Diagnose vor, die wir freilich noch nicht erfahren. Aber: Sie hat nicht mehr lange zu leben – Fortsetzung folgt.

Hübsche Bemerkung von Kirsten Isele zum Schluß: „Ihr dürft es (das nächste Heft) einfach nicht verpassen, oder wollt ihr, daß ich wieder einen jahrelangen Schluckauf bekomme!?“ Und noch ein Blick auf eine neue Aktion der Redaktion: Wieder sollen sieben Coupons gesammelt werden (wie in den ersten drei Produktionen). Dafür gibt’s dann einen „Marvel-Paß“, im Idealfall mit Paßfoto und „Marvel-Stempel“. Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Warum sollte man dafür sieben Hefte zerschneiden? So ein Paß ist sicher gut für die Leser-Blatt-Bindung, aber den hätte die Redaktion auf Bestellung gratis verteilen sollen. Man hat später auch, wenn ich mich richtig erinnere, von diesem Paß nichts mehr gehört.

Geändert von Peter L. Opmann (20.06.2018 um 12:24 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten