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Alt 12.06.2007, 10:28   #24  
albert-enzian
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Das war eine sehr gute und treffende Beschreibung von Heiner über das Comicfestival. Ich kann ihm eigentlich nur in allen Punkten zustimmen. Ab und zu knirschte etwas Sand im Getriebe der Vorbereitungen und im Ablauf, aber insgesamt war es doch eine sehr gelungene Veranstaltung. Vielleicht (so Gott und die Verantwortlichen im Münchner Kulturreferat es wollen) läuft es in zwei Jahren noch besser. Die optimale Lösung wäre natürlich, wenn man für die Verlage den Festsaal im Alten Rathaus (wie dieses Jahr), für die Ausstellungen die Rathausgalerie im Neuen Rathaus und für die Börse die Kunstarkaden bekäme. Dazu die Erlaubnis für Werbung und Banner am Marienplatz und eine etwas bessere Wegbeschreibung (Hinweisschilder) zu den einzelnen Schauplätzen, dann könnte aus dem Münchner Comicfestival tatsächlich alternierend zu Erlangen ein, neudeutsch gesprochen, ernstzunehmender „Event“ werden.

Mich persönlich freut natürlich, wie gut die FF-Ausstellung beim „Fachpublikum“ ankam. Und es war auch äußerst herzerfrischend, wie hoch der Erinnerungswert bei Erwachsenen war, wenn sie das Dorf und die alten Figuren und Spiele in den Vitrinen sahen. Nicht selten hörte man die Ausrufe „Kuck mal, die hatte ich als Kind auch, dass es das noch gibt.“

Ein Highlight für die Kaukasier waren natürlich die frühen Werke von Ludwig Fischer und Walter Neugebauer, die man in der Ausstellung „Gastland Serbien“ bewundern konnte.

An „Kauka-Prominenz“ war während des Comicfestivals auch so einiges vertreten. Werner Hierl, seine Schwester Gerlinde (die auch in den frühen Jahren bei Kauka gearbeitet hatte) und Peter Wiechmann nebst Gattin waren am Mittwoch bei der Vernissage anwesend und geizten nicht mit Lob. Irene Kauka (die extra für die Preisverleihung aus Rom angereist kam) bekam am Donnerstag noch eine extra Führung nach Torschluss. Und auch Theodorou ließ es sich (mit immerhin 80 Jahren auf dem Buckel) nicht nehmen und tauchte am Sonntag noch in der Ausstellung auf. Er war auch ganz begeistert von der Arbeit von Jan Reiser (Brandner Kaspar und Stick), und wie der Zufall es wollte, war Reiser gerade in den Kunstarkaden zugange (Lesung: „De Gschicht vom Brandner Kaspar“) und ich konnte die zwei einander vorstellen. Jan Reiser war dann auch höflich und nett genug und hörte sich geduldig 20 Minuten die Ausführungen eines „alten Hasen“ an.

Gestern beim Abbau konnte man wieder einmal feststellen, wie klein die Welt doch ist. Durch Zufall bekam ich ein Gespräch von einem der Arbeiter mit, der gerade einem Kollegen erklärte, dass das sein Großvater gezeichnet hätte. Hat sich doch herausgestellt, dass das der Enkel von Branko Karabajic ist.

Fazit: Auch wenn es teilweise ganz schön stressig und anstrengend war (habe jetzt ein bißchen Rücken und Füße), hat das Ganze doch einen Mordsspaß gemacht.
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