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Alt 22.11.2004, 10:06   #24  
underduck
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Aus dem ComicGuide: (stammt aus 1996)

Zustand 3 (25 bis 35% vom Zustand 1)

Das Heft wirkt bereits äußerst ungepflegt. Fehlende Stücke können sich auch innerhalb des Heftes finden, dürfen aber nicht zu groß ausfallen. Natürlich ist es aber immer noch wichtig, daß das Heft ansonsten vollständig ist. Obwohl das Heft zerlesen und oft auch schon unansehnlich wirkt, Knicke und Schmutzflecken sich häufen und die Farben bereits sehr blaß wirken, sollte es immer noch lesbar sein. Unter Umständen auch stärkere Beschädigungen wie Wasserschäden oder Brandflecken, wenn sie sich im Rahmen halten. Insbesondere Wasserschäden sollten nicht das ganze Heft mitgenommen haben, Brandschäden nur minimal sein. Auch wenn ein Comic grundsätzlich nicht gelocht sein sollte, kann ein gut erhaltenes und darüber hinaus seltenes Heft diesen besonders starken Mangel aufweisen, wenn es ansonsten noch gut erhalten erscheint. Auch andere größere Mängel können auftreten, wie das komplette Ablösen des Covers, getrennte Innenseiten, etc. Beschriftungen und Stempel sind in dieser Zustandsstufe ebenso wie ein stärkerer Wulst oft zu finden. Insgesamt sollte das Heft aber noch vollständig sein.

Polland:

Zustand 3 (schlechte Erhaltung)

Diese Hefte werden in erster Linie von Leuten gesammelt, die zwar Wert auf ein altes Originalheft legen, nicht jedoch auf den Zustand. Ein Nachdruck wird meist abgelehnt und oftmals bekommt man auch die entsprechenden Originale demzufolge billiger.

In der Anfangszeit der Sammlerentwicklung hieß es oft: Ein geklebtes Heft ist Zustand 3. Grob umrissen kann man diese Grundtendenz auch heute noch stehen lassen, wobei es allein bei dem Begriff „geklebt" tausend verschiedene Versionen gibt. Beginnend bei einem fettfreien Scotchband das innen klebt und so fast unsichtbar mit nur ein paar Millimetern einen aufgeplatzten Bug verbindet (Zustand 2), über ein normales Klebeband, das über den ganzen Rücken aufgetragen (siehe Nick-Abbildung) im Laufe der Jahrzehnte das Papier durchfettet (Zustand 3), bis hin zu dem scheußlichen braunen Papierstreifen, die vermehrt auf ganz alten 50er Jahr Heften verwendet wurden und einen Teil des Titelbildes überdecken (Zustand 4).

In größerer Zahl können Eselsohren, Stockflecken, Wasserflecken, Risse, Tintenkleckse und Verschmutzungen auftreten. Sammelmarke oder Gutscheine, sowie Auto-Sammelbilder bei den Micky Maus-Heften fehlen oft. Durch Sonneneinwirkung können sich Teile des Covers oder der Rückseite farblich verändert haben. Ränder können durch Mäusebefall oder Brandspuren leicht angegriffen sein.

Ein starker Wulst, mit Einrissen von ein paar Millimetern, die durch alle Seiten gehen, bzw. ein stark verzogenes Heft sind charakteristisch für diesen Zustand. Alles Fehler die zwar die Schönheit des Objekts stören, jedoch noch nicht unappetitlich sind. Seiten können lose sein, Beschriftungen oder Stempel können auch öfters vorkommen. Der Umschlag kann von den Klammern getrennt sein bzw. sogar ganz aufgerissen. Kleine Ausrisse, also fehlende Papierteile von wenigen mm, sind gestattet. Oft ist auf dem Cover oder der Rückseite eine kleine Ecke weggerissen.

Als Besonderheit kann man bei der Bewertung sehr schöne oder sogar druckfrische Hefte die nur gelocht sind, mit Preisen der Zustandsklasse 3 bewerten. Natürlich sollte dieser Fehler genau so angegeben werden, sodass sich der Kunde ein gutes Bild von dem machen kann, was er bekommt.

Ebenso kann man als Preisberechnungsbasis den 3er Zustand für schön gebundene Hefte zugrunde legen. Wobei es auch hier viele Möglichkeiten für Zu- oder Abschläge durch die Art der Bindung (z.B. altes verschmutztes Leinen oder in Leder mit Goldprägung), dem Gesamtzustand der Hefte (stark beschnitten oder genügend weißer Rand) und der Sinnhaftigkeit, der in diesen Buch zusammengebunden Hefte, gibt.

Gesamteindruck: Ein oft gelesenes Heft, das durch viele Kinderhände und Tauschzentralen gegangen ist, Solche Stücke haben sicher schon vielen Fans Freude bereitet. Neue Sammler kaufen am Anfang ihrer Leidenschaft oft 3er Hefte um möglichst rasch, möglichst viel, für wenig Geld zu bekommen. Im Laufe der Zeit wandeln sich die Ansprüche und die Hefte werden später, je nach Verfügbarkeit, gegen bessere Exemplare ausgetauscht.

Durch den schon recht hohen Preisabschlag sind diese Hefte recht beliebt am Sammlermarkt und bei der ein oder anderen Serie haben auch große Händler nichts oder nur sehr wenig vorrätig.
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