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Alt 02.01.2021, 13:34   #188  
God_W.
Captain Rezi
 
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Da fiel es doch Panini zum Anfang der Adventszeit ein, den für Dezember angekündigten vierten Band der „Conan der Barbar – Classic Collection“ kurzerhand auf Mitte Januar zu verschieben. Tja, was soll’s? Da mache ich mir doch kurzerhand meinen eigenen kleinen Conan-Omnibus. 520 Seiten, aufgeteilt auf sieben Prestige-Hefte, daraus bestand die Conan-Reihe von Panini/Generation aus den Jahren 2001 und 2002. Einen extra Thread wollte ich für die alte Reihe jetzt nicht extra aufmachen, deshalb packe ich das mal hier mit rein. Also los geht’s.


Conan der Barbar 1: Conan und der verfluchte Wald 1-3



Autsch, was war das denn? Völlig überfrachtetes, unübersichtliches Artwork und eine äußerst seltsame, völlig übertriebene und unglaubwürdige Fantasy-Story mit für Conan-Verhältnisse eindeutig zu großem „Sorcery“-Anteil. Nein, das hat nicht wirklich Spaß gemacht. Dafür gibt es für ein Heft erstaunlich gutes und umfangreiches Bonusmaterial, aber Zeichner Claudio Castellini und ich werden wohl keine Freunde mehr.

3/10




Conan der Barbar 2: Herr der Spinnen



Conan-Urgestein Roy Thomas zurück am Cimmerier und gleich wird die Sache besser. Viel besser sogar, wenn man auch erzählerisch kein Meisterwerk erwarten darf. Aber Conan im Kampf gegen eine monströse Bestie und einen bösen Zauberer, mit einer taffen und überaus ansehnlichen Kämpferin an der Seite, so kennt und liebt man den Barbaren einfach. Stefano Raffaele macht am Zeichenstift einen guten Job, das Bonusmaterial ist wieder gelungen, so kann es gerne weiter gehen.

6,5/10




Conan der Barbar 3: Fluss des Todes



Ehrlich gesagt war ich hier zu Beginn ziemlich skeptisch, weil Autor Roland Green auch den üblen ersten Band mit den Horror-Ents verfasst hat. Nach einem ganz coolen Einstieg und einigen, zugegeben recht doof anmutenden Szenen, entwickelt sich die Geschichte aber zu einem spannenden und actiongeladenen Dschungelabenteuer mit so mancher Wendung und ein paar erfrischenden Ideen. Das Artwork ist wie im zweiten Band ganz brauchbar, mehr aber auch nicht.

6/10




Conan der Barbar 4: Die Rückkehr von Styrm



Was hätte es so schön werden können! Ein wundervolles Setting mit der abgeschotteten Stadt in den Bergen, epische Fights, schöne Frauen, gefährliche Gegner. Aber was ist Fakt? Eine müde, enorm lahm erzählte und vorhersehbare Story, die auf nen halben Bierdeckel passt, ein bis auf wenige Ausnahmen ziemlich unschönes Artwork und ein Drachen, der lächerlicher kaum sein könnte. Billiges Machwerk und vertane Chance.

2/10




Conan der Barbar 5: Das Scharlachrote Schwert



Das absolute Highlight der bislang recht durchwachsenen Reihe bringt mal wieder Routinier Roy Thomas. Die Sage um das scharlachrote Schwert, welches seinen Besitzer in eine rasende, blutrünstige Bestie verwandelt während es ihm die Lebenskraft aussaugt bringt neben vielen blutigen Kämpfen auch reichlich spannende Wendungen, eine schlüssige Mythologie und die schöne Helliana mit sich. Eine Fantasy-Schlachtplatte mit magischem Einschlag wie sie im Buche steht, dazu ganz cooles 90er Jahre Artwork von Stefano Raffaele. Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht!

7,5/10




Conan der Barbar 6: Goldene Schatten, Brüder des Wurms & Wo die Furcht regiert



Das Dreamteam bestehend aus Autor Roy Thomas und Zeichner „Big“ John Buscema hat sich nochmal für eine Conan-Trilogie zusammengetan. Herausgekommen ist ein prachtvolles Abenteuer mit tollen Schauplätzen, greifbaren Nebenrollen und hübschen Frauen, die sich um den Cimmerier streiten. Aber auch die Hauptstory um die Gier nach Gold, das finstere Treiben in dunklen Stollen, die schleimigen Monster und eine Art Zombiearmee hält beste Conan-Unterhaltung bereit. Klar sehen die Bilder etwas anders aus als früher, da hat sich Buscemas Stil schon deutlich verändert, aber die Dynamik in den Fights hat er noch immer drauf wie kaum ein anderer. Ich weiß nicht, ob es seine letzte Conan-Arbeit war, nach dem Erscheinungszeitraum und der Tatsache, dass er sich 2002 dem Krebs geschlagen geben musste kann das gut sein. Auf jeden Fall hat er sich hiermit keine Blöße gegeben, der Mann war ein Guter.

7,5/10




Conan der Barbar 7: Feuer im Leib, Kampf mit dem Drachen & Stunde der Dämonen



Ja, das Finale meines kleinen Conan-Runs kommt schon reichlich abgedreht daher. Aber die fetzige Action mit Conan und seiner kleinen Truppe, ja diesmal ist der wortkarge Cimmerier nicht alleine unterwegs, macht gleich von Beginn an mächtig Spaß. Roy Thomas wirft uns in die Action und lässt reichlich trockenen Humor einfließen. Dazu kommen im weiteren Verlauf stachelige Monster, heiße Hexen, Dämonensöhne und fliegende Saurierskelette. Conan wird gefangen genommen, soll gevierteilt werden, und hinter allem steckt ein Geist aus der Vergangenheit, den der Barbar längst besiegt glaubte. Ein kunterbuntes Abenteuer, welches manchmal über das Ziel hinausschießt, im Kern aber echt gelungen ist und den Geist des zweiten Schwarzenegger-Kinofilms, „Conan der Zerstörer“ atmet. Klar warum auch nicht, war Thomas dabei doch maßgeblich am Drehbuch beteiligt.

6,5-7/10

Dennoch, ich habe ja bei weitem nicht alles von Conan gelesen, aber doch schon ein paar tausend Seiten. Teilweise den Barbaren in der Classic Collection begleitet, den ersten Savage Sword Omnibus gesichtet und ich verschlinge regelmäßig die franko-belgischen Abenteuer des wilden Recken. Im Vergleich zu allen drei dieser Reihen fallen diese sieben Prestige-Hefte mit insgesamt über 500 Seiten doch deutlich ab. Klar gibt es da Lichtblicke und das macht auch oft Spaß, insgesamt gesehen kommt das aber nicht über alltäglichen Einheitsbrei hinaus, fällt so manches mal sogar deutlich darunter. Aber der vierte Band der „Conan der Barbar – Classic Collection“ steht ja schon im Januar ins Haus und das aktuelle Album von „Conan der Cimmerier – Die Menschenfresser von Zamboula“ liegt schon hier bereit. Ich freu mich drauf!

VG, God_W.
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