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Alt 18.08.2021, 10:52   #122  
Phantom
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Kurze Zusammenfassung der zugrunde liegenden Non-Conan-Story:

Hunwolf, vom Volk der Aesir, verliebt sich in Gudrun, die aber Heimdul versprochen ist. Hunwolf tötet Heimdul daher und flieht mit Gudrun in Richtung der Berge. Nach Überschreiten dieser Berge kommen Hunwolf und Gudrun spätabends zu einem Völkchen, das in den Berghängen haust ("little brown people"). Sie werden freundlich begrüßt und zum Essen eingeladen; als Hunwolf erklärt, dass sie weiter ins Tal wollen, werden die Natives aufgeregt und warnen vor dem Weiterlaufen. Da sind plötzlich Flügelgeräusche in der Dunkelheit zu hören, und schwupps ist Gudrun weg, von einem Flügelwesen entführt.

Mit seiner Axt bewaffnet, steigt Hunwolf daraufhin in das Tal ab, kommt am nächsten Tag an Mammuts vorbei und steht schließlich vor einem von großen Pflanzen umringten Turm. Er beobachtet, wie der Flügelmann eine menschliche Gestalt von der Turmplattform in die Tiefe zu den Pflanzen wirft und wie sich die Pflanzen auf die Gestalt stürzen und ihr Blut aussaugen. (Offenbar beschützen die Pflanzen den Turm, und im Gegenzug bekommen sie Futter vom Turmherrn, wie man Goldfische im Aquarium füttert.) Später sieht der Flügelmann Hunwolf und macht sich einen Spaß daraus, kurz so zu tun, als würde er Gudrun ebenfalls hinabwerfen.

Hunwolf weiß, dass er keine Chance gegen die fleischfressenden Pflanzen hat, also greift er zu einer List, er geht zu den Mammuts zurück, legt dort Feuer, die Mammuts geraten in Panik und rennen talabwärts, wo der Turm mit den Pflanzen liegt. Sie zertrampeln die Pflanzen, so dass Hunwolf problemlos zum Turm gehen und ihn erklimmen kann. Auf der Plattform trifft er auf den Flügelmann; weil Gudrun es schafft, die Tür einzutreten, hinter der sie gefangen ist, ist der Flügelmann kurz abgelenkt, daraufhin spaltet ihm Hunwolf mit seiner Axt den Schädel. Gefahr gebannt, Gudrun und Hunwolf klettern vom Turm und reiten, äh, laufen Hand in Hand in den Sonnenuntergang.

Im Comic werden Hunwolf und Gudrun zu Conan und Jenna. Der Großteil der Handlung wird beibehalten, am Anfang und Ende wird etwas Action hinzugefügt. Weil ich schwarz-weiß lese, ist mir die rote Einfärbung der Blumen entgangen, ich sehe nur dreimal im Wesentlichen dasselbe Panel und hatte deshalb nicht verstanden, was Conan da erkennt. Wenn es wirklich die Idee war, so den Comics Code auszutricksen, war das sehr clever. (Hätte es aber mit Farbe wirklich einen Einspruch gegeben? Werden wir nie wissen.)

Ich finde die Story gar nicht so schlecht, außer dass Conan offenbar total vergessen hat, wie Jenna ihn damals ausgenutzt und beklaut hat. Jetzt ist sie wieder die reine Unschuld, die beschützt werden muss.

Die Zeichnungen von Smith sind wieder sehr schön, mir gefällt z.B. Seite 8, die völlig ohne Worte auskommt und zeigt, wie Conan durch den Fluss schwimmt und sich dem Turm nähert. Die Kampfszenen am Ende sind mir etwas zu konventionell, aber Thomas legt über die Action einen anderen Text ("Question, there are so many questions..."), das hat er auch bei den Rächern manchmal gemacht, mir gefällt das.
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