[Crackajack Jackson]

Neon Club.
Heute geht es zum drittem Mal in die Scheuer. Ich bin gespannt auf den Neon Abend. Als ich um kurz vor neun nach Wörsdorf komme, sehe ich schon auf den Straßen Gruppen von jungen Leuten, die zur Scheuer pilgern. Nachdem ich einen Parkplatz in der Nähe gefunden habe, steige ich aus dem Auto und gehe auch in Richtung Scheuer.

Dort angekommen stelle ich mich ans Ende der Schlange, kurz vor dem Eingang in den Hof. Ich brauche nicht lange zu warten und es geht vorwärts. Die Scheuer hat geöffnet. Als ich nur noch ein paar Meter zum Eingang habe, kommen die ersten enttäuscht zurück und sagen, dass es keine Karten mehr gibt. Ich gehe an ihnen vorbei und lasse mir einen Stempel geben. Ich bin drin.

Es ist noch nicht so voll, wie ich befürchtet habe und die Tanzfläche ist leer. In einer Ecke sehe ich Stammgast Bernd, d.h. ganz sicher bin ich mir nicht. Mein verdammtes Gesichtsgedächtnis. Ich habe ihn letztes Mal nur kurz gesehen. Also bleibe ich erst mal am Rande der Tanzfläche stehen und trinke das Bier, dass ich mir von einem wunderschönen Mädchen an der Theke habe geben lassen. Das Lächeln, dass sie mir gab, war mir noch mehr wert, wie das Getränk. Nach dem letzten Schluck geht es auf die Tanzfläche. Deshalb bin ich ja hierhergekommen. Die Musik ist noch ziemlich sperrig und ich komme nur schwer hinein. Nach zwei oder drei Liedern, die ich alleine bestreite, wird die Musik besser, massentauglicher, tanzbarer. Murder on the dancefloor und schon kommen zwei oder drei weitere Leute auf die Tanzfläche.

Jetzt muss ich aber erst mal Bernd begrüßen. Er ist es und wir reden ein paar Takte. Dann zieht es mich wieder auf die Tanzfläche. Es folgt ein echter Hammer. Ich kenne das Lied nicht, aber es ist genau mein Song. Die Schritte gehe wie von selbst. Ich bin endlich in der Scheuer angekommen und habe alle Scheu abgelegt. Dieses eine Lied war eine Woche warten wert. Ich lebe, wahrhaftig und im Moment. Jede Sekunde des Liedes ist voller Leben, Hoffnung und ich bin ganz Körper. Nichts anderes zählt. Es gibt nur mich und die Musik. Leider geht das Lied irgendwann zu Ende und ich komme auf die Erde zurück.

Die Tanzfläche füllt sich. Ich gehe die Treppe hoch und tanze auf der Bühne weiter. Dort verbringe ich die nächste Stunde. Dann wird es Zeit für mich.