LRNZ:
Golem (Bao Publishing 2015), 280 Seiten vierfarbig.
Italien 2030 gehört zu Eurasia, einem durchkommerzialisierten Bund von Unternehmen. Neue Währung ist der Pseudo. Vier große Konzerne bestimmen das Leben der Konsumenten in einem Dystopia. Lorenzo Ceccotti (der unter dem Pseudonym LRNZ schreibt) verfolgt, wie ein junger Mensch unter diesen Bedingungen aufwächst.
LRNZ vermischt dabei unterschiedlichste Einflüsse: In seiner
Rezension vergleicht David Padovani ihm sowohl mit den japanischen Größen Katsuhiro Otomo, Osamu Tezuka und Hayao Miyazaki, während er ihn wenige Absätze später in die Tradition von Winsor McCay und Moebius stellt.
Interessanterweise wirken die Bildbeispiele auf mich eher wie Auschnitte aus einem anspruchsvollen Tradepaperback von DC Vertigo oder Marvel (sogar der Umfang stimmt), weniger wie eine künstlerisch anspruchsvolle
Graphic Novel. Deshalb kann ich mir vorstellen, daß der Comic mit einer guten Verpackung auch auf dem deutschen Markt funktionieren könnte. Wenn er ähnlich wie ein TPB präsentiert wird, und das Publikum erst im Impressum erfährt, daß es sich um eine italienische Produktion handelt, könnte der sein Publikum finden.