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Alt 19.10.2013, 15:27   #12  
zaktuell
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Ich denke, es hätten sich auch andere -vielleicht weniger 'sympathische'- Leute gefunden, die 'die Sache auf eine solide Basis' hätten stellen können. Es aber nicht gemacht hätten, weil unterm Strich nicht genug für sie übrig geblieben wäre. Bei Hans hatte ich immer den Eindruck, dass es ihm gereicht hat, wenn ne schwarze Null übrig blieb, eben weil es ihm um die Sache ging und nicht um den Profit, den man da raus holen könnte.

Es gibt Denker und Macher (darunter 'Kreative' und 'Geschätsmänner'), Fantasten und Realisten, Theoretiker und Praktiker. Ich denke, Hans war einer jener wirklich seltenen Menschen, die diese glückliche Kombination aus Eigenschaften in sich vereinte, die das Entstehen von wirklich Wertvollem braucht. Eben jene Art Mensch, die den Wert einer Sache nicht zuallerst in Euro und Cent bemisst, sondern eben auch weiss, wie wichtig und wertvoll soziale und künstlerische 'Sachen' sind.

Der aber eben auch weiss, dass auch solche Ideen und Projekte nichts nutzen, wenn sie nicht realisiert werden. Weil sie nicht realisierbar sind, wenn man 'nur' die 'Vision' des zu Schaffenden hat, aber nicht den Blick für die Realitäten und das tatsächlich Machbare. Die schönste Utopie ist ja wertlos, wenns am 'Know-How' scheitert, daran, dass man nicht weiss, wie mans umgesetzt bekommt.

Hans war so einer, denk ich. So ein 'Schnittstellen-Mensch', der das 'Wünschenswerte' nicht nur wünscht, sondern auch mit dem 'Machbaren' abgleichen und so Realität werden lassen konnte. Ohne solche 'Schnittstellen-Menschen' würden die 'Realisten' nur machen, was ihnen einen eigenen, persönlichen Vorteil verschafft und die 'Fantasten' kriegten überhaupt nichts auf die Reihe - jetzt mal simplifizierend formuliert.

Und dass die Welt so gut ist, wie sie ist, liegt an diesen 'Schnittstellen-Menschen' und dass sie so schlecht ist, wie sie ist, liegt daran, dass es zuwenige davon gibt. Und eben jetzt wieder einen weniger. Deshalb ist es meine tiefste Überzeugung (und nicht nur so aus Pietät daher gesagt), wenn ich, wie schon weiter oben, sage: Die Welt ist ärmer geworden.
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