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Alt 17.12.2020, 17:34   #77  
Phantom
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Ich liste mal ein paar Sachen auf, die mir bisher aufgefallen sind:

Hulk #1: Trotz mancher Ungereimtheiten und Zufälle schon eine packende erste Story, bei der ziemlich viel passiert. Aber die Verwendung der Radioaktivität ist - wie oft bei Marvel in der Anfangszeit - ziemlich naiv. Die Gamma-Bombe explodiert, und nur Bruce Banner wird in Mitleidenschaft gezogen; Rick Jones bekommt nichts ab, weil er in einen Graben fällt. Hm. Umgekehrt kann der Gargoyle durch Anwendung von Radioaktivität sofort wieder "normal" gemacht werden. Wenn das doch so einfach wäre mit diesen Strahlen.

Die Russen sind die Bösen, werden aber nicht so genannt. Chruschtschow (im Englischen mit K geschrieben) ist auf einem Bild zu sehen, wird aber nur "Comrade K" genannt. Es wird von "reds" und "iron curtain" geschrieben, aber nirgendwo explizit von Russians oder Soviets.

Die Verwandlung Banner-Hulk erfolgt durch Sonnenlicht bzw. fehlendes Sonnenlicht. Das heißt, den Hulk gibt es nur nachts. Wenn das so bliebe, würde es in der Zukunft eigentlich keinen grünen, sondern nur einen schwarzen Hulk geben können.

Hulk #2: Diese Toadmen sind so lächerlich, dass es schon wieder Spaß macht. Die Inks von Ditko über Kirbys Pencils sind auch gut, der Hulk sieht bedrohlicher aus als in Heft #1. Banner baut die unterirdische Grotte, in der er sich bzw. den Hulk nachts einsperren wird. (Frage: Wenn die Umwandlung am Sonnenlicht hängt, es in der Grotte aber auch tagsüber kein Sonnenlicht gibt, würde sich der Hulk dann überhaupt jemals zurückverwandeln?)

Hulk #3: Jetzt ist aufgefallen, dass diese regelmäßige nächtliche Verwandlung für die Geschichten ein Problem werden. Deshalb gibt es eine erneute Dosis Radioaktivität im Weltraum, die dafür sorgt, dass sich der Hulk nicht mehr in Banner verwandelt. Und zusätzlich dafür, dass der Hulk Rick aufs Wort folgt.

Hulk #4: Hulk wird immer stärker: ein Klatschen führt dazu, dass von der Druckwelle alle zu Boden geschleudert werden. Er kann nicht nur hoch springen, sondern anscheinend auch fliegen. Wir erfahren von einer Maschine, die Gammastrahlen auf einen Menschen richten kann und die in einem Bunker steht. Das hat Bruce Banner alles ganz allein im Geheimen gebaut. Na, glauben wir es mal. Mit dieser Maschine beschießt Rick den Hulk erneut mit Gammastrahlen, und zack, er verwandelt sich wieder in Banner. Danach nochmal bestrahlen, und zack, er ist wieder Hulk, jetzt aber mit dem Gehirn von Banner. (Und Rick muss er auch nicht mehr aufs Wort folgen.) Er rettet eine Familie vor dem Flammentod, ist aber erstaunt und wütend, dass der Hulk als Bedrohung gesehen wird, und lässt sich wieder zu Bruce Banner "zurückschießen".

Hulk #5: Jetzt geht's in den Grand Canyon, wo ein vermeintlich Außerirdischer die Erde bedroht. Banner verwandelt sich in den Hulk und - nein, hüpft nicht hin, sondern chartert ein Flugzeug. Der Außerirdische entpuppt sich wieder als böser Russe - halt nein, wieder wird darauf geachtet, keine Nationalität zu nennen. Es geht um reds, comrades, communists, sogar um "vodka-land", aber es wird kein Name des Landes genannt. Momentan kann sich Banner mit der Gammastrahlen-Maschine in den Hulk verwandeln, wie und wann er will (auch wenn die Umwandlung zurück ihn immer mehr zu schwächen scheint), er behält dann seinen Banner-Verstand. Quasi Superheld auf Knopfdruck.

Hulk #6: Jetzt ist alles anders, ohne Erklärung (auch in den von Williams ausgelassenen Heften gab es die Strahlenmaschine zum Umwandeln): Rick ist weg, der Hulk verwandelt sich "einfach so" zurück in Banner; Banner beklagt, dass er immer wieder unfreiwillig zum Hulk wird. Ein klarer Retcon. Für zukünftige Handlungsfäden und Konfliktpotentiale sicher ein Gewinn. Wie interessant ist ein brillanter Wissenschaftler, der sich bei Bedarf auch noch in einen Superhelden verwandeln kann? (Siehe Thor.) Und Banner kommt auch darauf, woran die Umwandlung hängt: immer, wenn sich eine Figur besonders aufregt, wandelt sie sich zur anderen Figur. Die Zeichnungen, vor allem die Hulk-Figur, sind aber teilweise furchtbar. Keine Dynamik, ausdruckslose Gesichter, das muss am Inker liegen, Ditko kann das doch besser.

Hulk #7: Komische Sache, wir starten mit einer Rückblende: die Gefahrensituation im Splashpanel wurde schon im letzten Heft aufgelöst. (Ein Splashpanel war ja ursprünglich immer ein Blick in die Zukunft der Story, jetzt ist es ein Blick in die Vergangenheit.) Die Zeichnungen werden besser, obwohl wieder Ditko/Bell genannt sind. Auf dem Cover ist ein Panzer der US-Army zu sehen; der fünfzackige Stern, das Army-Symbol, ist bei Williams in eine Art Schneeflocke geändert.
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