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Alt 10.07.2019, 10:49   #83  
Peter L. Opmann
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Der mächtige Thor (Williams) 25

Erscheinungstermin: 1/1976

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 107
2) Silver Surfer # 9

Story-Titel:
1) Das graue Scheusal greift an!
2) ohne Titel (Die Seele des Stürmers zu rauben!)

Original-Storytitel:
1) When the grey Gargoyle strikes!
2) To steal the Surfer’s Soul!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Chic Stone
2) John Buscema / Dan Adkins

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee



Der Gargoyle ist eine durchaus beeindruckende Figur, aber er führt ein Stück zurück in den alten Themenbereich von „Journey into Mystery“, ins Unheimliche, Unerklärliche, Schreckliche. Das ist nicht die übliche Umgebung für einen Superhelden. Ein Gargoyle ist eigentlich ein Wasserspeier am Dach eines Hauses, oft als Monster gestaltet, denn einst sollte er durch seinen furchterregenden Anblick böse Geister fernhalten. Irgendwann kam man auf die Idee, wenn er aus Stein ist, kann er vielleicht auch andere in Stein verwandeln. Hier wird zwar ein Wissenschaftler durch ein spezielles Serum zum Gargoyle, aber daß diese Geschichte eigentlich eher ins Gruselgenre gehört, ist offensichtlich.

Thor beginnt hier, seiner heimlichen Liebe Jane Foster eine Geschichte vorzuspielen. Er taucht in Don Blakes Praxis auf und will ihn für seinen „Verrat“ in der vorherigen Ausgabe bestrafen. Jane verteidigt, wie erhofft, ihren Doktor und gesteht sogar, daß sie ihn liebt. Thor ist vor Freude aus dem Häuschen, sobald sie ihn nicht mehr sieht. Und schon taucht der böse Wissenschaftler Paul Duval auf, begeht zunächst ein paar zweitklassige Verbrechen, indem er die Menschen zu Stein werden läßt. Dann beschließt er, Thor seinen Hammer – und damit seine Unsterblichkeit – zu rauben.

Inzwischen hat Gargoyle schon einige Menschen versteinert. Don Blake untersucht sie und findet heraus, daß sie noch leben sowie daß sie sich nach einiger Zeit (einer Stunde) wieder in ihre ursprüngliche Form zurückverwandeln. Der Gargoyle hat seinerseits herausgefunden, daß Thor in Blakes Praxis flog, und will ihn dort stellen. Blake flieht auf das Dach des Hochhauses und wird dort zu Thor. Es folgen ein paar Seiten recht abwechslungsreich gestaltete Klopperei. Der Gargoyle muß, wie etliche vor ihm, feststellen, daß er Thors Hammer nicht heben kann. Aber als er Thor berührt, wird der auch zu Stein und kippt hilflos um. Dabei stößt sein Hammer auf den Boden, und Thor wird zu Don Blake. Der ist von der Versteinerung nicht betroffen. Gargoyle bekommt das glücklicherweise nicht mit; er hat sich zurückgezogen.

Blake hat nun einen Plan, wie er den Gargoyle ausschalten kann. Er fährt mit einem Motorrad durch die Straßen und projiziert dabei vor sich ein Bild von Thor (heute würde man das wohl mit holografischen Verfahren machen). Das Thor-Hologramm kann allerdings (in der Vorstellung von Stan Lee) sogar mit dem Gargoyle kämpfen, so daß er nicht merkt, daß er es nur mit einem Trugbild zu tun hat. Don Blake steuert sein Motorrad in den Hudson River. Der selbst versteinerte Gargoyle säuft gnadenlos ab. Thor kehrt zu Jane Foster zurück und stellt fest, daß ihr Stolz auf Don Blake sogar noch größer geworden ist. Alles ist so in Butter, daß auf einen Hinweis auf die folgende Ausgabe verzichtet wird.

Die Geschichte hat ihren Reiz, ist aber wohl wieder mal keine richtige Superheldenstory. Es fehlt hier auch der Bezug zur übrigen Marvel-Welt, sieht man davon ab, daß sich Thor einmal der Polizei gegenüber als Rächer bezeichnet. Ein Genuß für mich sind einmal mehr die Zeichnungen von Jack Kirby und Chic Stone.

Geändert von Peter L. Opmann (10.07.2019 um 11:00 Uhr)
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