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Alt 14.08.2011, 18:52   #21  
Maxithecat
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http://www.derwesten.de/staedte/halt...id4962697.html

Zitat:
9. Internationales Asterix-Fantreffen : Ein Volk mit „ix“

Haltern Am See, 14.08.2011, Julia Philipp


Haltern am See. Wir befinden uns im Jahre 2011 n. Chr. Ganz Haltern ist von den Römern besetzt. Ganz Haltern? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Museum hört nicht auf. . . So könnte die Einleitung klingen, gäbe es einen Comic über das Asterix-Fantreffen am Wochenende. Das ausgerechnet dort stattfand, wo sich Tausende (Playmobil-)Legionäre der Besatzer aufreihen, nämlich im LWL-Römermuseum.

„Wir suchen immer einen Ort mit Bezug zu Asterix und Obelix“, sagte dazu Carsten Protsch. Er war einer von 18 angemeldeten Teilnehmern des Fantreffens, und gehört zum „harten Kern“ der deutschen Gallier-Fans. Aus Hannover reiste der 39-Jährige an, mit reichlich Gepäck. Denn Fan-Artikel gibt es zu den Bewohnern des kleinen gallischen Dorfes genug. Auf den Tischen reihen sich Plastikfiguren neben Aufklebern, Postkarten und Brettspielen, es gibt Schlüsselanhänger, Shampoo und natürlich die Plüschfiguren des dick-, ähh, Verzeihung, stark gebauten Obelix. Oder um es in den Worten eines Liebhabers zu sagen: „Es gibt nichts, was es nicht gibt von Asterix und Obelix.“ Für diese Gewissheit reicht schon ein Blick in die Ausstellung. Auf den Vitrinen kleben Comic-Ausschnitte, die einen Bezug zwischen historischer Realität der Römer und den Comics von Albert Uderzo und René Goscinny herstellen. Manchmal ernsthaft, manchmal augenzwinkernd. So finden sich die rauflustigen Gallier inmitten der Miniatur-Legionen und bitten um Entschuldigung, dass diese Römer wohl etwas verspätet ankommen werden.

„Viele stellen sich vor, dass wir hier kostümiert rumlaufen, aber wir tauschen uns hier einfach aus“, so Protsch. Alle unkostümiert? Nein! Eine Teilnehmerin kam zumindest mit Umhang. Fledermausia, gut zu erkennen am schwarz-roten Stoff. Gut, der Name ist jetzt keinem Charakter der Comics entnommen, aber damit machte die 52-Jährige ihre Liebe zu den Galliern deutlich. Mit sieben habe sie die Comics bei einem französischen Jungen gesehen, war sofort Feuer und Flamme. Mit 14 Jahren fing sie dann an, alle Comics zu sammeln, bis die Mutter sie versehentlich weggab. Aber an ihrer Liebe vor allem zu Idefix und Falballa änderte das nichts. „Ich mag den Wortwitz, die Raufereien, wie alles auf die Schippe genommen wird. Asterix ist herrlich unterhaltend“, sagte Fledermausia alias Evelyn Daub. Und holte aus ihrer Tasche gar eine Falballa-Barbie hervor. Das Kostüm: handgenäht von einer Freundin. Daran hätte Obelix seine Freude gehabt.

Zum nunmehr neunten Fantreffen, das erstmals nicht in einer Metropole wie Paris oder Berlin stattfand, gehörten aber auch Experten-Vorträge. Wie der von Gudrun Penndorf, der deutschen Übersetzerin der ersten 29 Asterix-Comics. Sie schuf die Formulierung „Die spinnen, die Römer!“, sie übertrug die facettenreichen Wortwitze aus dem Französischen ins Deutsche. „Sprech-, aber nicht Umgangssprache“ sei das Ziel gewesen. Zu ihrem Vortrag kamen zahlreiche Besucher aus der ganzen Umgebung, aber auch von weiter weg, wie die neunjährige Lisa Seidel und ihre Mutter aus Nürnberg. Fragt man Asterix-Fans nach der Faszination der Comics, kommt stets der Wortwitz zur Sprache. „Die Sprachspiele sind genial“, sagte etwa Carsten Protsch, ganz abgesehen natürlich von der „Detailverliebtheit: Man findet immer noch neue Anspielungen.“ Beim Teutates!
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