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Alt 19.08.2021, 11:55   #21  
Uhrviech
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Zitat von Max schwalbe Beitrag anzeigen
... In der gegenwärtigen Debatte wird selten darauf hingewiesen, dass CO2 die Lebensgrundlage/Nahrung für Pflanzen ist (und somit sogar ein vielversprechendes Substrat für Nutzung von Solarenergie ist, da die Pflanzen die Energie aus Licht beziehen). Hier eröffnen sich Lösungswege, die erstaunlich selten diskutiert, geschweige denn finanziell gefördert werden. Genau genommen stammt nahezu alle Biomasse aus CO2, weil das die primäre Kohlenstoffbasis der biologischen Welt ist (Die Atmosphäre von Venus und Mars besteht, weil sich keine Biomasse entwickelte, bis heute zu >95% aus CO2). Wenn sich der CO2-Gehalt der Luft erhöht und dies negative Auswirkungen hat, muss der Kreislauf wieder stärker zugunsten der Biomasse verschoben werden. Eigentlich völlig profan...
Sicher, man kann die Bedeutung der CO² Bindung durch pflanzliche Biomassen nicht oft genug betonen. Leider gibt es zu viele die es einfach nicht hören wollen weil ihnen andere Interessen wichtiger sind. Auch hier müssen wir uns wieder – also jeder einzelne von uns an die eigene Nase fassen. Es reicht nicht aus, wenn wir auf die Bedeutung der tropischen Regenwälder verweisen – auch wenn dort ca. 2/3 der Biomasse der Erde gebunden ist. Es reicht nicht aus, mit dem Finger auf die rücksichtslose Wirtschafts- und Abholzungspolitik in Brasilien zu verweisen. Ganze 15% der deutschen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern halten sich an die eh schon viel zu laschen Vorgaben zur Sorgfaltspflicht in den Lieferketten und ein entsprechendes Gesetz soll wohl erst ab 2023 in Kraft treten. Dabei wird es im ersten Schritt nur Firmen ab 3000 Mitarbeiter in die Pflicht / Haftung nehmen. Später sollen dann auch Unternehmen ab 1000 Mitarbeiter einbezogen werden. Das ist viel zu kurz gegriffen und leider stellen der Umwelt- und Ressourcenschutz eher nur eine Fußnote dar.
Unter dem Strich müssen wir selbst so leben und konsumieren, dass unser Verhalten ein ernst zu nehmender Faktor wird. Also … was kaufen wir (Nachhaltigkeit), was essen wir, wie – wohin und wie oft reisen wir, wie gestalten wir unsere Gärten, wie gewissenhaft gehen wir mit Energie und Wasser um… Und so wie jeder einzelne mehr darüber nachdenken sollte wie er seinen eigenen Beitrag leisten kann, trifft es für JEDES Unternehmen (nicht nur Betriebe der Land- und Forstwirtschaft) - gleich welcher Größe – zu. Bei all dem stellt sich die große Frage: Was lässt sich durch Aufklärung und Apelle ändern? Gibt es Handlungspflicht erst wenn die Klimakatastrophe voll zugeschlagen hat?
Wie ich schon schrieb … WIR haben noch verdammtes Schwein gehabt, wo und wie wir leben! Aber was ist mit unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln? Die Erkenntnisse mögen „profan“ (im Sinne von klar und alltäglich) sein, die Lösung aus dieser ansteigenden Dauerkrise ist dagegen alles andere als profan (im Sinne von banal oder trivial).
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