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Alt 10.03.2020, 08:02   #73  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 11




Eigentlich finde ich diese Ausgabe nicht so gelungen. Müßte ich Zensuren verteilen, würde ich ihr eine 3- geben. Aber was mich für den Geist und seine Super-Affen doch eingenommen hat: Man spürt, wie hier Stan Lee mit seiner Fantasie Lockerungsübungen macht. Der Konflikt selbst ist arg konstruiert. Ich kenne das „Remake“, FV # 26, seit früher Jugend, wo der Kampf etwas eleganter abläuft, aber hier erscheint es ziemlich durchschaubar, daß einfach ein zweites Quartett wie die FV erschaffen wird, nur mit noch gewaltigeren Fähigkeiten, wobei die Affen völlig hirnlos kämpfen – das kann nicht klappen.

Faszinierend dagegen finde ich das Drumherum, Ideen, die Lee gar nicht richtig für seine Story benutzt: Die verlassene Mondstadt – man mag sich selbst ausmalen, was es mit ihr auf sich hat; der Beobachter als übermenschlicher Geschichtsschreiber – im Gegensatz zu FV # 26 bräuchte er hier gar nicht einzugreifen; die außerirdischen Zivilisationen, die er gesehen hat, sind auch nur beiläufig angeführt; das seltsame Pneumati-Car oder der noch eigenartigere Raumanzug der Fackel (ich muß heute immer daran denken, daß Lee sagte, er habe von Wissenschaft und Technik keine Ahnung, aber wenn etwas gut klingt, baue er es in seine Geschichten ein); und wie sie sich am Ende gegenseitig durch „Nullifier“-Maschinen auszuschalten versuchen, der Geist mit einem „Desintegrator“, Reed Richards erfolgreicher mit einem „Paralysator“. Einfach wundervoll! Zum Schluß gibt’s noch ein bißchen Komik (die hier sonst zu kurz kommt), wenn die außer Kontrolle geratenen Super-Affen ihren Herrn kreuz und quer über den Mond – Verzeihung: Mars – scheuchen. Dieser Band ist ziemlich schwach, aber irgendwie doch genial.

Nebenbei: Steve Ditko macht hier auch einen sehr guten Job als Inker.
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