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Alt 23.10.2020, 20:09   #40  
God_W.
Captain Rezi
 
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Beiträge: 19.537
Da es hier ja ganz allgemein um das Sumpfding geht und es ja noch nicht soo lange her ist, dass ich den mürrischen Salat kennenlernen durfte, pack ich meine diesbezüglichen Rezis mal mit hier rein wenn's Recht ist.

Los geht's mit meinem Kennenlern-Band:



Titel: Swamp Thing: Das Ding aus den Sümpfen – Band 1

Verlag: Carlsen Verlag (US: DC Comics)

Format: 128 Seiten im Paperback

Inhalt: The Roots of the Swamp Thing (Swamp Thing #1-5)

Autoren: Len Wein

Zeichner: Berni Wrightson

Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
In einem geheimen Labor in den Sümpfen Floridas arbeitet der Wissenschaftler Alec Holland an einem Lebensserum, an dem auch das organisierte Verbrechen interessiert ist. Da Holland allerdings nicht bereit ist, sein Geheimnis preiszugeben, beschließt die Gangsterorganisation seine Liquidation. Nach einem Attentat torkelt Holland als lodernde Fackel in die Sümpfe. Doch durch das Serum verbindet sich Hollands Körper mit dem Sumpf und mutiert zu einem pflanzlichen Wesen mit dem hellwachen Geist eines Menschen. So beginnt Alec Hollands Odyssee durch die Abgründe der menschlichen Seele. Und noch immer ist ihm die Verbrecherorganisation auf den Fersen…

Len Weins und Berni Wrightsons SWAMP THING, zweimal verfilmt, gilt bereits als moderner Klassiker der Comic-Kultur.

Just my 2 cents:
Da ich den Hellblazer extrem gerne lese und erst im Nachgang erfahren habe, dass er seinen ersten Auftritt bei Swamp Thing hatte, kam ich natürlich nicht umhin da auch mal einen Blick rein zu werfen. Die ganzen Fans hier im Forum haben ihr Übriges dazu beigetragen und so habe ich irgendwann beschlossen mir nicht nur die Stories zu besorgen, in denen John Constantine vorkommt, sondern mit der Origin von Swampy zu starten und zu schauen, ob ich damit was anfangen kann. Was soll ich sagen, natürlich habt Ihr’s wieder mal geschafft! Bin echt begeistert, extrem angefixt, mein Wunschzettel ist um ein ordentliches Stück länger geworden und mein Geldbeutel viel viel dünner!

Gerade der erste Trade war für mich, als Freund der großen, klassischen Universal Monster wie Frankenstein, dem Wolfsmenschen und dergleichen, geradezu ein Fest. Immer auch die Horror-Klassiker der Hammer-Studios vor Augen fühle ich mit jeder Geschichte dieses Bands mehr und mehr in diese Welt versetzt. Angefangen mit der zwar nicht übermäßig kreativen, aber doch sehr mitreißenden Herkunftsgeschichte des Dings aus den Sümpfen, über den Frankensteinartigen Flickwerk-Mann (was für ein geiler Name!) bis zum Werwolf, dem Monster aus dem Moor. Wieder und wieder rückt das Motiv des nicht per se bösen, sondern tragischen, missverstandenen Monsters in den Fokus, wird auf spannende Weise interpretiert und das tragischste Geschöpf bleibt immer unser neues, grünes Lieblingsgewächs.

Gleich in der zweiten Story um den rachsüchtigen Wissenschaftler, der auf einer Dracula-ähnlichen Burg in den schneebedeckten Balkanbergen haust, bekommt Swampy die Chance wieder in den Wissenschaftler Alec Holland zurück verwandelt zu werden, endlich wieder ein Mensch zu sein. Doch wieviel menschlicher ist es dann, dass er zum Wohle von vielen darauf verzichtet, wie schmerzlich es für ihn auch sein mag. Mit Magie übernimmt der alte Greis den Köper von Swamp Thing und gibt diesem seine menschliche Gestalt zurück. Allerdings will der böse Alte seine neuen Kräfte dazu nutzen das nahe gelegene Dorf und seine Einwohner zu vernichten. Das kann Holland natürlich nicht zulassen und entschließt sich stattdessen die Bürde des Sumpfkörpers wieder zu übernehmen und damit erneut der Einsamkeit anheim zu fallen. Auch die Geschichte über die letzte Hexe der Ravenwinds, die letzte des Bandes, folgt mit dem Hexenthema klassischen Motiven, die wieder charmant variiert werden und zu keinem Augenblick langweilig wirken.

Was mich extrem begeistert ist neben dem wunderbar atmosphärischen Artwork, das nicht nur wegen dem stimmigen Lettering, sondern auch wegen der wirklich tollen Zeichnungen perfekt zu den klassischen Themen passt und auch die Emotionen der Charaktere auf den Gesichtern perfekt transportiert, der rote Faden, der sich durch alle Geschichten zieht, so dass es sich wirklich wie ein großer Bogen aus einem Guss anfühlt. Mir ist schon nach dem ersten Band klar, weshalb so viele Leute feiern, was Autor Len Wein und Zeichner Berni Wrightson mit Swamp Thing geschaffen haben, unter Anderem auch Alan Moore, der später ja einen großen, hochgelobten Run in der Serie hatte und zum hier vorliegenden Band eine kleine Lobeshymne in Form eines 5-Seitigen Vorworts da.

Ich hab mich echt extrem gut unterhalten gefühlt mit Swampy in meiner Leseecke und freue mich auf die weiteren Bände. Den zweiten Carlsen und die vier, die vom Moore-Run auf Deutsch erschienen sind habe ich schon hier und die werden bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Ein kleines Problem ist natürlich, dass ich an der ganzen Geschichte jetzt von meiner Seite so gut wie nix zu kritteln habe, außer, dass die Geschichten ein paar mehr eigene Ideen vermissen lassen und die Origin-Story selbst auch recht typisch daherkommt. Ein bisschen Luft nach oben muss man ja noch lassen, dennoch landet Swamp Thing – Das Ding aus den Sümpfen bei mir schon ganz weit vorne.

Meine Wertung: 8/10

Wie kamt Ihr zu Swampy und wie hat Euch der erste Band gefallen? Nach dem zweiten Band geht’s ja schon mit Moore los.

VG, God_W.
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