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Alt 28.06.2018, 11:52   #176  
Servalan
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  • John Wyndham: The Day of the Triffids (Michael Joseph 1951), deutsche Ausgaben: Die Triffids (Süddeutscher Verlag 1955, Heyne Science Fiction 1960, überarbeitete Neuausgabe im Verlag Heinrich und Hahn 2006)
  • The Day of the Triffids | Die Triffids - Pflanzen des Schreckens (BBC One 2009), Drehbuch: Patrick Harbinson, Regie: Nick Copus, 180 min in zwei Teilen
Von John Wyndham (1903 - 1969) gab es zwei Romane, die ich unbedingt lesen wollte. Ich nehme an, wenn die nicht verfilmt worden wären, hätte ich die beiden britischen Science-Fiction-Klassiker aus den 1950ern übersehen. Eines Tages fiel mir im Antiquariat ein dicker Band mit Wyndhams sämtlichen Veröfflichungen aus den 1950ern in die Hände. Den günstigen Omnibus habe ich mir geschnappt.

Der erste war Wyndhams Vorlage zu Village of the Damned | Das Dorf der Verdammten (1960): The Midwich Cuckoos | Kuckuckskinder (1957). Selbst auf dem kleinen Bildschirm hat mich die Schwarzweißversion das Fürchten gelehrt. Die hatte es echt in sich.
John Carpenters Remake von 1995 fand ich hingegen eher soso lala.

Die Mörderpflanzen wollte ich bei erster Gelegenheit sehen, weil die regelmäßig in der Sekundärliteratur erwähnt wurden. Irgendwann in den frühen Nuller Jahren habe die BBC-Fernsehserie von 1961 auf youtube sehen können und war schwer beeindruckt. Die Effekte hatten etwas von einem guten Jack-Arnold-Film, die mittlerweile überholt sind, aber vor dem Hintergrund von damals überzeugend wirkten. Das lag am fabelhaften Storytelling.

Danny Boyles und Alex Garlands postapokalytischen Thriller 28 Days Later (2002) und dessen Sequel 28 Weeks Later (2007) habe ich seinerzeit im Kino gesehen. Die beiden lassen sich großzügig von Wyndhams Triffid-Roman inspirieren, ersetzen die Mörderpflanzen aber durch Zombies.
Aufgrund der zeitlichen Nähe war ich bei der Miniserie von 2009 skeptisch. Denn im Gegenzug mußten Drehbuchautor Patrick Harbinson und Regisseur Nick Copus einiges ändern, damit der Stoff nicht wie ein unfreiwilliges Plagiat von 28 Days Later wirkt.

In dier modernisierten Fassung stammen die Triffids aus dem Dschungel von Zaire. Ein Forscherehepaar brachte die fleischfressenden Pflanzen nach Großbritannien, wo sie jetzt in Zuchtanlagen gehalten werden. Mit dem Produkten der Triffids konnte die Ölkrise ohne Klimaschock bewältigt werden.
Bill Masen ist der Sohn der Biologen und arbeitet in einer dieser Anlagen. Triffids wehren sich, indem sie zustechen, so daß ihr Opfer erblindet. Masen wird rechtzeitig gerettet und findet im Krankenhaus sein Augenlicht wieder.
Weil Tierschutzaktivisten Triffids als ausgebeutete Kreaturen befreien wollen, können die Triffids aus der Anlage ausbrechen ...

Die Spezialeffekte sind erste Sahne, und die neuen Triffids können einem schon das Gruseln beibringen. Bei der Neufassung fühlte ich mich an Peter Jackson frühe, neuseeländische Zombiefilme aus den 1980ern erinnert.
Das Remake ist unterhaltsam, ich persönlich ziehe die Version von 1961 vor.

Geändert von Servalan (26.12.2019 um 20:27 Uhr)
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