Ludwig Thoma (1867-1921) zählte zu den Säulen des berühmten Satiremagazins
Simplicissimus (1896-1944). Der Förstersohn hatte Jura studiert und seinen Lebensunterhalt als Rechtsanwalt verdient, weshalb er zuerst unter dem Pseudonym 'PeterSchlemihl' veröffentlichte. Anfang des 20. Jahrhunderts sattelte er zum
Schriftsteller um, verfaßte Theaterstücke und seine populären
Lausbubengeschichten (1905), außerdem fungierte er im
Simplicissismus als Chefredakteur.
Ursprünglich ein linksliberaler Spötter, der Doppelmoral und Scheinautorität entlarvte, begeisterte er sich 1914 für den Weltkrieg. In seinen letzten Jahren häufen sich antisemitische und demokratiefeindliche Auswürfe.
Zusammen mit dem Zeichner Olaf Gulbransson (1873-1958), der Thoma's
Lausbubengeschichten illustrierte, schuf er für den
Simplicissimus kurze Comics. Bisher sind mir folgende Titel bekannt:
- Simplicissimus-Bilderbogen (20455): Der Münchner im Himmel (2 Seiten, vierfarbig) - Die Geschichte ist mittlerweile in der Münchner Folklore fest etabliert.
- "Eine Weihnachtsgeschichte", in: Olaf Gilbransson: Das auch noch! (Fackelträger-Verlag 1958)