Bevor ich hier ein neues Faß aufmache ...
... hole ich lieber einen verstaubten Thread aus dem Keller.
Von Satoshi Kon habe ich zuletzt Millenium Actress gesehen, eine Mischung aus Sunset Boulevard von Billy Wilder und Waltz With Bashir von Ari Folman: Eine alte Schauspielerin wird von einem Fan und ehemaligen Komparsen interviewt, wobei sich ihre Erinnerungen mit Filmszenen vermischen. Auf diese Weise wird allmählich die japanische Geschichte in sieben Schlüsselmomenten aufgerollt. Obwohl die Story wie in Zeitlupe abläuft, entsteht untergründig eine Traumlogik. Manche halten den Film für Satoshi Kons Meisterwerk.
Was ist Realfilmen? Ich denke da konkret an Mamoru Oshii (Ghost in the Shell): Insgesamt hat er bislang drei Realfilme gedreht. Von Avalon habe ich nur einige Ausschnitte gesehen, aber die machen Lust auf mehr.
Bei Assault Girls habe ich mich köstlich amüsiert: Der Film ist quasi ein Spin-Off zu Avalon. Avalon ist ein Online-Rollenspiel in der Zukunft, das süchtig macht und schon mal dem Hirntod der Spieler enden kann. Assault Girls schildert die Abenteuer von drei Spielerinnen (Lucifer, Colonel und Gray) und einem männlichen Spieler (Jäger). Obwohl der Film nur gut 65 Minuten lang ist, hat er einen gut zehn Minuten langen Prolog, in dem ein Sprecher monoton die Hintergründe des Avalon-Spiels erläutert. Der Film zeigt dann die Mission der vier Spieler, die sich zu einem Team verbinden müssen, um den Level "Avalon (f)" zu überleben und ihre Mission zu erfüllen ...
Der Film hat einen starken Tarantino-Touch und hätte sich nahtlos in das Grindhouse-Double-Feature von Tarantino/Rodriguez eingefügt.
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