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Alt 02.02.2022, 20:47   #336  
Peter L. Opmann
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Savage Sword of Conan # 1 Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
August 1974 / 2019

Story-Titel: Der Fluch des Untoten

Original-Storytitel: Curse of the Undead-Man

Zeichnungen: John Buscema und Pablo Marcos

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Gut möglich, daß diese Episode in Hethkes „Sprechblase“ erschien; ich habe sie aber erst ab # 32 gelesen. Kann jemand bestätigen, ob es eine Hethke-Fassung gab? Der Comic ist unter kuriosen Umständen in dem Conan-Magazin gelandet. Roy Thomas teilt jedenfalls mit, daß er eigentlich für „Conan“ # 43 gedacht war. Weil dann aber sehr schnell entschieden wurde, „Savage Sword of Conan“ zu gründen, wanderte er kurzerhand als Opener in das Magazin, wobei Thomas und John Buscema offenbar kein Problem hatten, „Conan“ # 43 mit der nächsten Red-Sonja-Folge zu füllen. Den Unterschied macht hier der Inker Pablo Marcos, ein Peruaner, der vor seiner Zeit bei Marvel für Warrens „Eerie“ und „Creepy“ gearbeitet hatte. Er hat ein außerordentliches Talent für Schwarz-weiß-Comics, die er mit Schattierungen in Grautönen lebendig macht. Ansonsten sieht man dem Comic an, daß er ursprünglich für die Heftausgabe gedacht war. Es gibt hier sogar das zeitsparende doppelseitige Panel und auch die Montage zweier halber Seiten, weil da zunächst halbseitige Anzeigen vorgesehen waren.

Die Story weist ein paar ganz nette burleske Szenen auf, ist aber ansonsten „Conan“-Einheitskost. In der Stadt der Diebe, in der sich der Barbar noch immer aufhält, bändelt er kurz mit drei Huren an, wird dann aber durch panisch fliehende Männer abgelenkt. Conan bekommt es mit Gehilfen eines Zauberers zu tun. Als er stolpert, haut ihn Red Sonja raus, die wie aus dem Nichts auftaucht. Gemeinsam entdecken sie den toten Magier, dem ein Finger fehlt. Sonja hat am Morgen miterlebt, wie er hingerichtet (geköpft) wurde, aber jetzt ist der Kopf wieder dran. Conan hat den abgetrennten Finger gefunden, der mit einem großen, wertvollen Ring geschmückt ist. Nun läßt er ihn angeekelt fallen. Während Conan und Sonja sich entfernen, kehrt der Finger selbsttätig zur Hand zurück und wächst wieder an.

Conan geht mit Sonja in eine Taverne. Dort begegnet er einer der drei Huren wieder, die nun Streit anfängt. Sonja verpaßt ihr ein blaues Auge, während Conan eine vermummte Gestalt auffällt, die er am Fingerring wiedererkennt. Die malträtierte Hure hat inzwischen Wachen auf Conan und Sonja gehetzt. Auf ihrer Flucht gelangen sie in die Räume des Zauberers. Er will offenbar gerade eine Frau opfern. Conan gelingt es nicht, den Zauberer mit seinem Schwert zu töten. Sonja gerät derweil an den Rand einer Grube, aus der eine große behaarte Hand herausschießt, um sie hinabzuziehen. Conan wirft den Zauberer hinein, worauf die Hand Sonja losläßt. Der Zauberer und der Ring an seinem Finger sind aber immer noch nicht endgültig getrennt. Vorerst schlendern Conan und Red Sonja entspannt davon.

Die Story mit der amazonenhaften Sonja und dem Streit der Frauen eignete sich vielleicht besser für das Magazin, das kein Comics Code-Siegel brauchte, wenngleich die damit erzeugte Erotik heute ganz harmlos wirkt. Andererseits fehlt hier das Monster (beinahe), gegen das Conan kämpfen muß. Auf seinen heftüblichen 19 Seiten kann der Comic aber nicht alles bieten. Was ihn für mich sehenswert macht, ist – wie schon erwähnt – die Arbeit von Pablo Marcos. Weitere Warren-Künstler sind in SSoC Boris Vallejo als cover artist und Esteban Maroto mit einer Illustration auf der vorderen inneren Umschlagseite. Red Sonja bleibt fürs erste, als Inker kehrt jedoch im Heft Ernie Chan zurück.
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