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Alt 27.01.2022, 21:02   #333  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 42 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 5 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
September 1974 / 1981 (?) / 2019

Story-Titel: Die Nacht des Ungeheuers!

Original-Storytitel: Night oft he Gargoyle!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Roy Thomas kehrt zu einem bewährten Rezept zurück: Er adaptiert eine Howard-Story, die nicht zur „Conan“-Reihe gehört („The purple Heart of Erlik“) und paßt sie in die hyborische Welt ein. Es sieht also nach einer Rückkehr zum business as usual aus. Tatsächlich ist die Story, jedenfalls in der Version von Thomas, recht einfach gestrickt, nach dem Muster „Magier wird von seinem eigenen Dämon zur Stecke gebracht“, und bietet, jedenfalls für mich, nicht viel Interessantes.

Conan hält sich in der „Stadt der Diebe“ in Zamora auf und wird Zeuge, wie eine junge Frau namens Merriam gezwungen wird, einen magischen Gegenstand zu stehlen. Dafür erhält sie ein gefälschtes Amulett und ein Schlafmittel. Ihr Opfer scheint ein Magier zu sein, jedenfalls heißt er Lun-Faar. Als Merriam sich auf den Weg macht, wird sie von drei grotesken Räubern überfallen, einem Zwerg, einem schwachköpfigen Riesen und einem Einäugigen. Daß Conan das Trio erledigt, ist wohl als komische Einlage gedacht. Merriam erinnert ihn an Zhadorr (letzte Ausgabe). Conan begleitet Merriam. Im Vorbeigehen besiegt er ohne großen Aufwand einen Jahrmarktsringer, dann widmet er sich Merriam. Beim Liebesspiel zieht sie ihm eine Flasche über den Schädel. Dann bricht sie zu ihrer Mission auf (warum eigentlich will sie Conan nicht dabei haben?). Bei Lun-Faar tut sie so, als wolle sie den magischen Gegenstand, das Drachenhaupt von Koblar-Zann, kaufen. Lun führt sie in einen Nebenraum, wo sie eine sehr realistisch dargestellte Statue eines Untiers erblickt, die ihr eine Gänsehaut macht. Dann sieht sie kleine Figürchen von zu Tode erschreckten Dieben. Der Magier tut das alles als unbedeutend ab. Lun-Faar will der Frau etwas zu trinken holen; sie nutzt die Gelegenheit, um sich das Drachenhaupt unter den Nagel zu reißen. Aber dann fallen Gitter herunter – Merriam ist gefangen.

Lun-Faar, der die Frau natürlich durchschaut hatte, erweckt die Gargoyle-Statue zum Leben und sendet sie aus, ihren Auftraggeber zu fangen. Conan ist inzwischen zu sich gekommen, taumelt durch die Straßen und sieht plötzlich Merriam auf einem Dach stehen. Sie will sich herabstürzen (hätte sie auch schon früher tun können), aber er rettet sie im letzten Moment. Auch Conan will Merriams Auftraggeber eine Abreibung verpassen. Aber der bringt sie in seine Gewalt, bevor sie Conan rufen kann. Gleich darauf dringt das Ungeheuer in sein Haus ein und tötet den Mann. Conan kommt dazu, kann dem Monster aber mit seinem Schwert nichts anhaben. Wir sehen jetzt, daß der Gargoyle von Lun-Faar mental gesteuert wird, und es beginnt ein geistiger Kampf mit Conans Überlebenswillen. Schließlich verliert der Magier die Kontrolle; das Untier wendet sich von Conan ab, kehrt zu seinem Herrn zurück und bläst ihm das Licht aus. Conan und Merriam (die nicht wirklich so heißt) bleiben zurück und beschließen, den Rest der Nacht zusammen zu verbringen. Am Ende wird nun die Rückkehr von Red Sonja angekündigt – zuerst in der ersten Ausgabe von „Savage Sword of Conan“, dann im nächsten Heft.

Was die Grafik betrifft, verwendet Buscema wieder ein ganzseitiges Panel und eine weitere, in kleinerem Format gezeichnete Seite (damit es schneller geht). Allerdings kompensiert er das durch etliche Seiten mit vielen kleinen Panels, damit sich die Handlung auf 18 Seiten unterbringen läßt. Der Comic sieht also insgesamt sehr ungleichgewichtig aus. Außerdem tauchen jetzt in den Ausgaben einzelne Seiten mit vier Panelreihen auf. Hier dürfte es sich um eine Kombination von zwei Seiten handeln, auf denen jeweils eine halbseitige Anzeige platziert wurde. Auch dieses Modell wurde von Marvel nicht sehr lange verwendet. Wie auch immer: Jedenfalls kann man Buscema und auch seinem Inker Chua nicht vorwerfen, daß sie im Lauf der Zeit in ihrem Eifer nachlassen. Für das Heftformat sind die Zeichnungen weiter ziemlich detailliert und einfallsreich gestaltet.
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