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Alt 04.06.2023, 13:53   #117  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Standard Die Lage von niederländischen Comicautoren

Auf dem Stripcollectiedag Het Vrije Beeld am 3. Juni wurden die Ergebnisse einer Umfrage unter niederländischen Comicautoren über ihre finanzielle Lage vorgestellt. Der Bericht heißt De Grote Stripmakers Enquête und umfaßt 44 Seiten (auf der Seite liegt der als pdf bereit). Insgesamt haben 244 Comicautoren daran teilgenommen, davon waren 164 Männer (67,2 %), 66 Frauen (27 %), 10 Nichtbinär (4 %) und 4 haben die Antwort verweigert (2 %).

Zunächst ging es um die Rechtsform: 198 (71,7 %) sind Freelancer, also Unternehmer, 67 machen Comics als Hobby in ihrer Freizeit, und 4 machen Comics als Angestellte.
Letztlich sind die Ergebnisse niederschmetternd: Nur knapp ein Fünftel, nämlich 46 (18,9 %), kann von der Arbeit leben, 133 (54,5 %) hingegen können von ihren Comics nicht leben. 72,2 % geben an, weniger als den Mindeslohn zu verdienen, der bei 25.000 € brutto im Jahr liegt; mehr als ein Drittel (36,9 %) verdienen mit Comic weniger als 2.000 € brutto im Jahr.
Die wichtigsten Publikationsformen für Comics werden am schlechtesten bezahlt, leisten also einen geringeren Beitrag zum Einkommen. Strips, Cartoons und Graphic Novels sind das Fundament einer professionellen Karriere, dennoch arbeiten ungefähr 25 % weniger als 8 Stunden pro Woche daran, 30% arbeiten 36 Stunden und mehr pro Woche an Comics.

Ich nehme an, in anderen Ländern kommen ähnliche Ergebnisse zustande.

Quelle: Stripspeciaalzaak
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