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Alt 01.06.2016, 19:50   #56  
74basti
Moderator Sekundärliteratur
 
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Eckart Sackmann nannte zwei Institutionen als Beispiele dafür, wo es haken kann und wo man im Vorfeld ein Augenmerk darauf haben müsse.

Das Wilhelm Busch Museum in Hannover mache zwar ab und an Ausstellungen zum Thema Comics, aber letztlich habe man sich für die Aufnahme des Begriffes "Zeichenkunst" in den Museumsnamen entschieden und gegen "Comics", wofür er sich selbst eingesetzt habe.
Man habe nur ein kleines Gebäude und die Bibliothek sei bis heute nicht digital erschlossen.

Ein weiteres Beispiel sei das Institut für Jugendbuchforschung. Seit Bernd Dolle-Weinkauff in Verantwortung sei, habe man dort auch Comics in die Sammmlung aufgenommen und diesen Bereich ausgebaut.
Das große Problem, vor dem diese Institution stehe, sei fehlender Platz und das Gerangel der Fakultäten untereinader. "Die Jugendbuchforschung ist nur ein Bereich von vielen. Da ist die Gefaht sehr groß, dass andere Fachrichtungen durch Umstrukturierungen die Räumlichkeiten des Institutes übernehmen", beschrieb Sackmann die schwierige Situation bei einer Angliederung an einen Universitätsbetrieb.
"Daher", so sein Fazit aus den beiden Beispielen, "ist es wichtig, ein Institut zu finden, das eben nicht von der Politik oder von der Entscheidung von Einzelpersonen abhängig ist."

Heiner Jahncke griff das Beipiel mit den Museen noch einmal auf und mahnte vor der aktuellen Situation, dass Museen / Museumsleiter dazu neigen, in Konkurrenz zu anderen zu treten, um sich zu profilieren und die Stellung des Museums zu stärken. Derzeit sei diese negative Tendenz bei Cartoon-Museen zu beobachten.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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