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Alt 23.02.2019, 08:58   #519  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 117

Erscheinungstermin: 8/1978

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 116
2) Mighty Thor # 140

Story-Titel:
1) Der Schläger schlägt zu!
2) Crescendo kommt!

Original-Storytitel:
1) Suddenly… the Smasher!
2) The growing Man!

Zeichnungen:
1) John Romita / Jim Mooney / Tony Mortellaro
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee / Gerry Conway
2) Stan Lee



Stan Lee ist zurück, obwohl er weg ist. Spezialisten dürften im Bilde sein, was ich sagen will. Für die anderen: Marvel greift hier auf eine ältere Story zurück, nämlich die aus dem Magazin „Spectacular Spider-Man“ # 1, und Gerry Conway arbeitet sie ein wenig um. Keine Ahnung, warum. Hatte er keine Zeit, sich eine neue auszudenken? Sollte SSM nach der raschen Einstellung der Serie wiederverwertet werden (nur nichts verkommen lassen)? Was Conway tut, ist, die Story in die aktuelle Continuity einzufügen. Peter hat ja nun ein Magengeschwür; Gwen ist öfters mit Flash Thompson zusammen; die Spinne trägt eine Plastikmaske aus dem Kostümverleih und so weiter. Ärgerlich, daß der Druck bei Williams sehr zu wünschen übrig läßt. Das Schwarz ist sehr verwaschen und kleistert alle feinen Schraffuren von Jim Mooney zu. „Spinne“ # 253, die vorletzte bsv-Ausgabe, ist da eindeutig vorzuziehen. Zudem heißt der Smasher dort nicht lahm „Schläger“, sondern „Killerfaust“ – vielleicht hatte bsv auch den besseren Übersetzer (das habe ich aber nicht näher untersucht).

Es wurden also einzelne Panels neu gezeichnet, teils um die Bilder zu modernisieren, teils um inhaltlich die Verbindung zur Serie herzustellen. Aus der längeren Magazin-Story wird ein Dreiteiler. Wir haben jedenfalls wieder eine richtige Stan-Lee-Story vor uns. Die Einleitung ist ausladend und verwickelt. New York befindet sich im Wahlkampf; Richard Raleigh tritt als konservativer Law-and-Order-Mann als Bürgermeisterkandidat an. Schon bricht aber der Schläger, ein Drei-Meter-Mann in einem einfallslosen Kostüm, durch sein riesiges Wahlkampfplakat, will die Plakatkleber in den Tod stürzen lassen und greift die Spinne an, die rein zufällig vorbeigekommen ist. Während sie die Arbeiter rettet, macht sich der Schläger aus dem Staub. Die Spinne zuckt die Schultern und holt sich erstmal ihre Maske aus dem Büro von Jonah Jameson zurück. Kurz darauf ist Peter Parker erneut auf dem Weg zum Daily Bugle, um Jameson seine Fotos von Doc Ock und Hammerkopf (letzte drei Ausgaben) zu bringen. Dabei trifft er Harry Osborn und Mary-Jane Watson. MJ bekennt sich als Fan von Richard Raleigh – Peter ist skeptisch.

Mit seinen Fotos kommt Peter zu spät – JJJ will nur noch Bilder von der neuesten Sensation: dem Schläger. In der Redaktion wird gerade ein Auftritt von Raleigh im Fernsehen verfolgt. Was man da nicht sieht: Im Studio löst sich ein Gangsterboß aus den Kulissen und warnt Raleigh, es mit Law and Order nicht zu übertreiben. Der läßt sich aber nicht einschüchtern. Die Spinne sucht inzwischen in der nächtlichen Stadt ein bißchen nach dem Schläger, gibt aber auf. Sie verwandelt sich in Peter Parker und stattet Gwen einen Besuch ab. Sie versichert ihm, Flash Thompson bedeute ihr rein gar nichts. Dann treffen sich die beiden mit MJ, die eine Wahlkampfveranstaltung von Raleigh verfolgen will. Während Jameson dort eine lange und wirre Rede hält, klingelt plötzlich Peters Spinnensinn. Er erkennt, daß die Decke des Saals herabzustürzen droht. Peter entschuldigt sich, kappt die Stromversorgung des Gebäudes und versucht im Dunkeln ohne Kostüm, die Decke mit Spinnennetz zu halten. Es klappt aber offenbar nicht – das Saalpublikum (einschließlich Gwen) schwebt in Lebensgefahr. Cliffhanger!

1978 hatte ich keine Ahnung, daß ich keine Original-ASM-Episode vor mir hatte, sondern sozusagen ins Jahr 1968 zurücksprang. Es ist aber offensichtlich, daß dieser Comic besser gezeichnet ist als die vorherigen Ausgaben, was wohl hauptsächlich Jim Mooney zu verdanken ist. Lees Story mit ihren politischen Untertönen wirkt ambitioniert, aber da warte ich mal ab, bis ich die nächsten beiden Ausgaben gelesen habe. Der Schläger scheint mir eher ein 08/15-Schurke zu sein, aber da muß ich wohl auch den Ausgang der Geschichte berücksichtigen. Schade, daß der Druck so schlecht ist. Man sieht aber beim Vergleich mit der bsv-Ausgabe, daß es eine gute Idee war, das Cover nachzubearbeiten. Es gewinnt durch den Verzicht auf die Einkästelung. Die Leserbriefseite aus „Spinne“ # 116 wird wiederholt, sonst tut sich redaktionell nichts.

Geändert von Peter L. Opmann (25.04.2019 um 14:44 Uhr)
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