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Alt 14.11.2019, 21:49   #256  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 121 und 122
(= Der mächtige Thor 60)

Erscheinungstermin: 10/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 142

Story-Titel:
1) Die Geißel des Super-Skrull!

Original-Storytitel:
1) The Scourge of the Super-Skrull!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Nach zwei in sich abgeschlossenen Ausgaben gehen Stan Lee und Jack Kirby wieder behutsam in eine Fortsetzungsfolge über. Es kommt mir so vor, als müßten sie sich daran erst wieder gewöhnen. Im wesentlichen wird hier ein Duell von Thor mit dem Super-Skrull inszeniert. Zwischendurch wird ein weiterer Handlungsstrang eingefügt, was Lee auch deutlich ankündigt, um nicht etwa einen Leser zu verwirren; Odin schickt Balder und Sif los, damit sie herausfinden, welche dunklen Pläne „die Zauberer“ schmieden – mehr erfahren wir vorerst nicht. Jedenfalls: Thors Kampf mit dem Super-Skrull ist zwar recht kurz, aber nicht schlecht erzählt.

Wie wir das schon einige Male gesehen haben, wird der eigentlichen Story eine kurze Episode vorgeschaltet, in der sich Thor mit normalen New Yorker Erdenmenschen auseinandersetzt. Ein Motorradfahrer fordert Thor keck zu einem Wettrennen heraus. Aber Thor setzt sich einfach mit auf die Maschine und läßt sie davonfliegen, so daß dem Biker die Lust am Rennen schnell vergeht und er nur noch auf den Erdboden zurückkehren will. Aber dann muß es gleich richtig losgehen, denn der Platz ist begrenzt. Loki ersinnt an seinem Verbannungsort eine neue Strategie gegen Thor: Er sendet einfach durch mentalen Befehl den einst von den Fantastischen Vier besiegten Super-Skrull auf die Erde, um ihn zu vernichten.

Thor hat sich gerade in Don Blake verwandelt, um in seiner Praxis mal wieder nach dem Rechten zu sehen. Da bemerkt er den in der Stadt wütenden Super-Skrull und verwandelt sich sogleich zurück, um ihn in die Schranken zu weisen. Interessant an dieser Bataille ist, daß beide Gegner über verschiedene Kräfte verfügen, allerdings niemals über mehrere gleichzeitig. Ist der Skrull als lebende Fackel unterwegs, entfacht Thor mit seinem Hammer einen Sturm oder einen Regenguß. Wendet der Skrull die rohe Kraft des Ding an, so erweist sich Thor als stärker. Dehnt er seinen Körper wie Mr. Fantastic oder wird er unsichtbar, so antwortet Thor darauf wiederum anders. Am Ende mündet das Ganze jedoch in einen wenig eleganten Catcherkampf, und dann läßt Thor den Super-Skrull wiederum mit der Kraft seines Hammers in den Weltraum gleiten, wo er keine Gefahr mehr darstellt. Woher Thor aber weiß, daß sein Gegner nicht wieder zurückkehrt, bleibt sein Geheimnis. Und, naja, er kehrt ja auch zurück – spätestens zum Krieg der Kree gegen die Skrull, einer bekannten „Rächer“-Saga von Roy Thomas.

Vielleicht wird sich die Super-Skrull-Story als Entrée zu einem umfangreicheren Mehrteiler erweisen. Jedenfalls bekommt es Thor nun, wie angekündigt, mit den ominösen Zauberern zu tun. Ich werde das weiterverfolgen. Alles in allem ist dieses Heft eine typische Marvel-Story der alten Schule – nicht immer ganz logisch aufgebaut, auch etwas simpel, aber doch noch immer ganz nett zu lesen. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Zeichnungen von Jack Kirby hätte ich lieber von einem besseren Inker umgesetzt gesehen, auch wenn Vince Colletta inzwischen deutlich Routine gewonnen hat und seine Arbeit meist nicht mehr so mangelhaft aussieht wie früher.

Geändert von Peter L. Opmann (14.11.2019 um 21:55 Uhr)
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