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Alt 28.07.2022, 07:58   #8  
Max schwalbe
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Also doch gelesen... Was die Bewertung betrifft, hat Nante eigentlich schon alles gesagt. Ergänzen würde ich noch das unbefriedigende Ende von Kaoti. Einfach fortgeritten. Anders als erwartet, taucht er auch zum finalen Ende der eigentlich 1989 beginnenden Serie (sehe ich so wie Nante) nicht wieder auf. Ähnlich der scheinbare Hauptbegleiter der Abrafaxe, Onoe. Insgesamt scheint mir, dass es sich hier um eine der wenigen Mosaikgeschichten handelt, in der nicht zu wenige, sondern zu viele Hauptfiguren aufgebaut wurden. So gibt es zahlreiche Kompromisse, etwa kann die Gegenwart Ruki Suzukis nicht hinreichend erzählt werden, weil die Handlung sonst zu sehr zerfransen würde. Obwohl er ständig eine wichtige Rolle spielt (abrafaxe verfolgen, schuldscheine einlösen), wird er als Figur nicht greifbar und taucht selber so gut wie gar nicht auf. Nicht einmal bei seinem Kampf gegen die Mongolen. Stattdessen sitzt an seiner Stelle plötzlich Yamato, dessen Problem mit dem Kaiser auch nicht mehr aufgelöst wird.

Der Knaller ist natürlich Kushiduki, der als soldatischer Spion und Diener sogar ein von Wespenstichen völlig entstelltes Gesicht hinnimmt, und lieber weiter abhört als das Wespennest in das er getreten war, zu verlassen.

Dass Yamato nach anfänglicher Liebe in Höchstform (und auch Samurai wollte er werden um so die Gunst Sakuras besser zu erwerben), nun beim endlichen Wiedersehen nicht nur eine romantisch-spontane Hochzeit ausschlägt, sondern plötzlich nicht mal mehr Zeit für ein gemeinsames Essen mit Sakura sieht (geschweige denn für die anderen Dinge die da so naheliegen würden...) passt irgendwie auch nicht zusammen, finde ich. Gern hätten sich die abrafaxe z.b. genervt davon zeigen können, weil sowas fürs Umfeld oft unschön ist, aber das völlige ausblenden der emotionen zueiander wirkt realitätsfern. Normalerweise sind einem Freunde und Land verteidigen doch plötzlich scheißegal! Siehe de la Vermotte-Toupet!
Kokamonin und Sakura eine WG..., nichts läger ferner als das. Ist für mich eine weitere Unstimmigkeit der Handlung dass sich die beiden überhaupt in die Augen sehen können ohne sich diese auszukratzen. Naheliegender wäre vielleicht eine Vergiftung Sakuras durch Kokamonin oder Yamatos Mutter gewesen...

Und ja, die Qualtät der Zeichnungen, von Abrafaxe bis Hintergrund, bewegte sich 89-90 auf dem bis dahin niedrigsten Niveau. Wie kommt das, hatten all die fähigen Leute in der Redaktion Urlaub?

Insgesamt kommt der zweite Teil dieser Serie bei mir gerinfügig besser weg, weil etwas mehr Klamauk dabei ist. Also eine glatte 3 und damit eine 3,2 für Japan 1. Keine schlechte Serie, aber die schlechteste seit dem Start der Abrafaxe. (Die orang Laut fand ich tatsächlich etwas besser)

Geändert von Max schwalbe (28.07.2022 um 09:18 Uhr)
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