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Alt 01.01.2014, 13:43   #17  
74basti
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CSSI # 162
Arthur Jermyn -
Farbe: s/w
Seitenzahl: 9 Seiten
Text: H.P. Lovecraft, Richard Margopoulos
Originalveröffentlichung: Haunt of Horror: Lovecraft # 3
Erschienen: August 2008
Deutsche Veröffentlichung: -



Inhalt:
Arthur Jermyn hat eine Gruppe von Wissenschaftlern in sein Haus eingeladen, da er durch einen Vortrag über die anthropologischen Berichte seines Urururgroßvaters und seine eigenen Leistungen hofft, in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden.

Sein Bericht basiert auf den Auszeichnungen seines Vorfahren, Sir Wade Jermyn, der 1750 zu einer Expedition in den Kongo aufbrach. Fieber und wilde Tiere dezimierten die Gruppe. Allein und entkräftet erreichte er beeindruckende Ruinen einer untergegangenen Zivilisation. Doch die Stadt ist bewohnt: Ein Stamm, deren Mitglieder aussehen wie eine Zwischenstufe zwischen Menschen und Affen, doch eindeutig eher Affe. Sie töten Jermyn nicht, nehmen ihn sogar in ihre Gruppe auf, in der er ein Jahr lebt. Erst dann verlässt er den Stamm, nimmt sich an der Küste eine Frau und kehrt mit ihr nach England zurück. Dort lebt er zurückgezogen. Seine Frau und sein Kind nehmen am öffentlichen Leben nicht teil. Eine weitere Reise nach Afrika folgt, mit Kind und Frau.

Arthur Jermyn, vom Stolz getrieben, verweist auf seine Widerlegung von Darwin, doch die Wissenschaftler wollen ihn nicht aufnehmen. Ein Reisebericht ohne Beweise, eine Familiengeschichte, die von Wahnsinn und Gewalt gekennzeichnet ist. Als er die Wahrheit über die „schwarzen Schafe“ seiner Familie hört, die einander töteten, bringt es ihn zur Weisglut. Er schlägt auf einen seiner Gäste ein. Nur mit Mühe kann er überwältigt werden und öffnet eine Holzkiste, die aus Afrika gekommen sei und einen Beweis für diese von seinem Urahn entdeckte Rasse enthalte.
Als sie geöffnet wird, kommt die Wahrheit ans Licht, in doppeltem Sinne: Eine Mumie, halb Affe, halb menschlich enthält sie.



Doch die trägt ein Medaillon mit den Initialen der Jermyns und hat das gleiche Mal wie Arthur. Er erkennt, dass es sich um seine Urururgroßmutter handelt und springt durchs Fenster in den Garten. Mit einem Kanister Benzin übergießt er sich und verbrennt sich, um die Schande auszulöschen.

Bemerkung:
“Facts Concerning the Late Arthur Jermyn an His Family” ist eine Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie handelt von der unreinen Herkunftsgeschichte der Familie Jermyn, Verdrängung, und einer Realität, die nach menschlichen Maßstäben nicht tolerabel ist.
Im Juni 1921 wurde die Short Story erstmals im Magazin „The Wolverine“ publiziert, nachgedruckt unter den Titeln „The White Ape“ in Weird Tales 1924 und „Arthur Jermyn“ in „Dagon and Other Macabre Tales“ 1986.
Es gibt Spekulationen, dass „Arthur Jermyn“ von Edgar Rice Burroughs „The Return of Tarzan“ (1913) und “Tarzan and the Jewels of Opar” (1916) inspiriert war.

Margopoulos kürzt die Familiengeschichte für die Comicadaption und schildert sie kurz mit einer Rückblende.
Die Mitglieder der „Royal Anthropological Society“ verbrennen am Ende der Originalgeschichte die Mumie - Margopoulos und Corben schließen mit dem Bild des brennenden Arthur.
Corben legt die Zeichnungen in Grautönen an. Neben „Dagon“ (CSSI #156) ist dies die einzige Geschichte, die so fein in Grau koloriert ist. Für eine Kolorierung durch die Overlay-Technik wäre sie daher optimal geeignet. Marvel veröffentlicht die Storys aus allen drei Einzelheften mit Lovecraft-Adaptionen in „H.P. Lovecraft´s Haunt of Horror“-Sammelband 2008. Dieser ist auch als HC-Band mit Schutzumschlag erschienen und enthält Cover-Sketches und Abbildungen der geinkten Seiten, sowie alle Originaltexte von Lovecraft.



Der Stammbaum der Jermyns (Quelle: Wikipedia)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 10:31 Uhr)
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