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Alt 01.10.2017, 01:52   #3  
Retro
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GODZILLA (US)

1998 – Godzilla



Eine durch französische Atomtests mutierte Riesenechse steigt vor New York aus dem Meer, und zerstört auf seinem Weg in Richtung Manhattan große Teile der Stadt.
Das Militär ist machtlos, und richtet bei seinen Versuchen die Echse zu stoppen nur noch weiteren schaden an.
Ein Biologe (Matthew Broderick) kommt schließlich darauf, dass das Monster wohl nur einen Nistplatz sucht.
Mit Hilfe eines französischen Geheimagenten (Jean Reno) findet man das Nest mit hunderten Eiern im Madison Square Garden.
Doch kaum hat man das Nest Entdeckt, schlüpft auch schon der Nachwuchs- wodurch in Manhattan nun ein großer, und viele kleinere Saurier unterwegs sind...

Der Film von Roland Emmerich bietet eigentlich alles, was man sich schon immer von einem solchen gewünscht hat:
Tolle Tricks, gute Schauspieler, witzige Dialoge... nur eben eines nicht- Godzilla.
Als ein beliebiger Monsterfilm mit anderem Titel wäre hier meines Erachtens eine durchaus hohe Wertung fällig-
als Teil der Godzilla-Filme ist leider nur der Anfang vielversprechend, aber sobald "Godzilla" erscheint macht sich enttäuschung breit.
Wie gesagt: Ich finde den Film klasse- gute Hollywood-Unterhaltung.
Aber ich kann auch verstehen, warum viele, vor allem Fans des "echten" Godzilla, ihn nicht mögen...
(Durchaus vorhandene Logiklöcher werte ich nicht mit- denn die hat nun wirklich so ziemlich jeder Monsterfilm)

Sucht es euch aus:
8/10 als Hollywood-Popcorn-MonsterKino mit einem beliebigen Riesensaurier,
oder
2/10 (für den vielversprechenden Anfang) als Godzilla-Film.

1998 – Godzilla - The Series



Die Zeichentrick-Serie schließt direkt an Emmerich's Godzilla an.
Biologe Nick und seine Freunde entdecken das im Film übersehende Ei genau in dem Moment, als Godzilla's Nachwuchs schlüpft.
Da das erste, was der frisch geschlüpfte Godzi-Junior sieht und riecht eben diese sind, werden Menschen von ihm generell nicht als Feinde angesehen.
Godzilla wird mit Fischen gefüttert, und schließlich ins Meer entlassen, von wo aus er bei Gefahr immer wieder an Land kommt, und den Menschen hilft.
Das Militär sieht aber natürlich auch eine Gefahr in dem inzwischen riesigen Monster, welches immer wieder durch die Stadt schleicht...

Leider nicht in Deutschland auf DVD erhältlich, wurde aber im TV ausgestrahlt.
Die "Complete Series" Box enthält alle 40 Folgen der 2 erschienenen Staffeln, pro Folge 20 Minuten Laufzeit.
Die Optik von Godzilla wurde aus Emmerich's Film übernommen, die Namen der Hauptfiguren ebenfalls.
Der Zeichenstil und die generelle Präsentation sind durchschnittliches, älteres TV-Niveau, und klar auf Kinder zugeschnitten- aber die Story an sich ist nicht mal so übel.
Immerhin kriegt man hier das geboten, was einem bei Emmerich's Kinofilm gefehlt hat: Monsterkämpfe.
Und davon schon fast zu viele- kein Wunder, dass die Serie nach 2 Staffeln abgesetzt wurde.
Godzilla darf sich hier mit vielen neuen, und an alte Monster angelehnte Gegnern herumschlagen, und hat, im Gegensatz zum Film, auch seinen Energiestrahl wiederentdeckt.
Insofern ist die Trickfilmserie deutlich näher dran am japanischen Original, als es der Film war.

6/10

2014 - Godzilla



1999 werden auf den Philippinen bei Bohrarbeiten die Überreste gigantischer Kreaturen in einer unterirdischen Höhle gefunden,
doch scheinbar hat auch etwas überlebt, was nun entkommen konnte.
Kurz darauf kommt es in einem japanischen Kernkraftwerk zu einer Katastrophe, bei der es viele Tote gibt,
und Joe Brody (Bryan Cranston), einer der Leiter des Kraftwerkes, seine Frau verliert.
2014 ist Brody schon lange entlassen, aber noch immer auf der Suche nach der Wahrheit über die Katastrophe.
Offiziell wird behauptet, es habe sich um ein Erdbeben gehandelt, und die gesamte Umgebung um das Kraftwerk sei atomar verseucht.
Als Brody mit seinem Sohn unerlaubterweise die Sperrzone betritt, um weitere Nachforschungen anzustellen, erscheint ein riesiges Flugmonster,
welches sich von atomaren Stoffen ernährt, und eine Spur der Zerstörung hinterlässt.
Das Militär hat keine Chance gegen das Monster, aber der Wissenschaftler Ichiro Serizawa (Ken Watanabe), der seit Jahrzehnten Urzeitliche Tiere erforscht,
und dem Monster dem Namen "Muto" (Massiver unbekannter Terrestrischer Organismus) gegeben hat, meint die Lösung zu kennen:
Ein sagenumwobener Alpha-Predator namens Godzilla, welcher in der Tiefsee lebt, und das natürliche Gleichgewicht wieder herstellen kann, wenn es nötig ist...

Regisseur Gareth Edwards hat hier kein einfaches Remake geschaffen, sich aber trotzdem an den Anfängen der Filmreihe orientiert.
Die Warnung vor einer Atomaren Katastrophe ist heute aktueller als damals, und findet sich daher auch, wie im Original über den gesamten Film wieder.
Godzilla's Herkunft wird hier zwar anders erzählt, aber es gibt eine Menge Anspielungen auf den Film von 1954 und einige seiner Nachfolger.
Hier wird allerdings von vorneherein Godzilla nicht als das Problem, sondern die Lösung dargestellt-
auch wenn, aufgrund seiner Größe (etwa doppelt so groß wie in bisherigen Filmen...), Godzilla große Teile der Stadt alleine durch seine Anwesenheit zerstört.
Die Schauspieler bleiben recht blass, fallen aber auch nicht negativ auf- lediglich Bryan Cranston sticht heraus.
Die CGI-Effekte sind vom feinsten, und die gesamte Stimmung im Film schön düster, was durch den gelungenen Soundtrack noch verstärkt wird-
obwohl dieser eine Eigenkomposition ist, und nicht auf dem Originalsoundtrack basiert.
Es fällt noch nicht einmal störend auf, dass Godzilla erst in der zweiten hälfte des Filmes auftaucht- die Geschichte wird interessant erzählt,
und Muto gibt einen guten Vorgeschmack auf den noch kommenden Hauptdarsteller Godzilla.
Wenn dann Godzilla losbrüllt, kann man nur sagen: Er ist wieder da! Und genau so muss das sein!

9/10
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